70 Bildungsetappen des Lebenslangen Lernens im Landkreis Görlitz 4.2 Schulische Bildung im Primar- und Sekundarbereich Die Phase der schulischen Bildung nimmt eine wesentliche Schlüsselrolle im Verlauf der Bildungsbiografie ein. Die Schule hat einen Erziehungs- und Bildungsauftrag 71 zu erfüllen, der gewährleistet, dass in den Bildungsinstitutionen des Primar- und Sekundarbereichs grundlegende Kompetenzen erlernt und Werte vermittelt werden, auf die in allen sich anschließenden Phasen des Lebenslangen Lernens zurückgegriffen werden kann. Die Schlüsselrolle liegt weiterhin darin begründet, dass in der Phase der schulischen Bildung ein Meilenstein für die weitere Bildungsbiografie gelegt wird. Dies geschieht durch die Wahl der weiterführenden Schulform nach der Grundschule, die sich wesentlich darauf auswirkt, wie sich der unmittelbar anschließende Bildungsweg gestaltet. Diese Entscheidung bedingt vor allem, wie hoch der vorerst erreichte allgemeinbildende Abschluss nach der Phase der schulischen Bildung ist und welche Möglichkeiten der Weiterqualifizierung anschließend offenstehen. Im Verlauf der weiteren Bildungsbiografie ergibt sich jedoch die Chance, die im Primar- und Sekundarbereich versäumten Qualifikationen nachzuholen. Wie auch in der Phase der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung basiert die Organisation der schulischen Bildung auf gesetzlichen Grundlagen. Das Schulgesetz für den Freistaat Sachsen (SchulG) ist verpflichtend für Schulen in öffentlicher Trägerschaft sowie für solche in freier Trägerschaft, wenn dies ausdrücklich bestimmt ist. 72 Ansonsten gilt für Letztere das Gesetz über Schulen in freier Trägerschaft (SächsFrTrSchulG). Die Bildungseinrichtungen, die nachfolgend betrachtet werden, sind Grundschulen, Mittelschulen, Gymnasien und allgemeinbildende Förderschulen. Diese werden unter dem Begriff der allgemeinbildenden Schulen zusammengefasst. Der Landkreis Görlitz ist per Gesetz verpflichtet, eine „planerische Grundlage für ein alle Bildungsgänge umfassendes, regional ausgeglichenes unter zumutbaren Bedingungen erreichbares Bildungsangebot“ 73 zu schaffen. Diese findet sich im Schulnetzplan wieder und berücksichtigt sowohl die Schulen in öffentlicher als auch in freier Trägerschaft. Zu erfassen sind dabei die Schulstandorte sowie die mittel- und langfristigen Schulbedarfe. 74 Seit 2000/2001 ging die Anzahl allgemeinbildender Schulen um ein Drittel zurück. 4.2.1 Allgemeinbildende Schulen Im Landkreis Görlitz wurden im Schuljahr 2010/2011 insgesamt 60 Grundschulen, 26 Mittelschulen, neun Gymnasien und 13 allgemeinbildende Förderschulen geführt (vgl. Tab. 4.2-1). Davon befanden sich sieben Grundschulen, vier Mittelschulen, zwei Gymnasien und drei allgemeinbildende Förderschulen in freier Trägerschaft, die übrigen Schulen in der Trägerschaft der kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Im Vergleich zum Schuljahr 2000/2001 hat sich die Gesamtzahl der allgemeinbildenden Schulen bis 2010/2011 damit um etwa 34% verringert. Seit 1995/1996 hat sie sich sogar nahezu halbiert. Von den Grundschulen und allgemeinbildenden Förderschulen ist im betrachteten Zeitraum etwa jede fünfte 71 vgl. § 1 SchulG 72 vgl. § 3 Abs. 1 SchulG 73 § 23a Abs. 1 SchulG 74 vgl. § 23a Abs. 2 SchulG
Bildungsetappen des Lebenslangen Lernens im Landkreis Görlitz 71 Einrichtung weggefallen. Bei den Gymnasien betraf die Schließung etwa jede dritte Institution, bei den Mittelschulen sogar jede zweite. Die Schulstandorte mit ihren Kapazitäten müssen der rückläufigen Bevölkerung, und damit der sich verringernden Schülerzahl, angepasst werden. Dies erfolgte im betrachteten Zeitraum zum Beispiel durch die Schließung einer großen Anzahl von Schulen. Diese Entwicklung betraf Schulen aller allgemeinbildenden Schularten in öffentlicher Trägerschaft. Die Entwicklung der Anzahl der allgemeinbildenden Schulen steht also in engem Zusammenhang mit dem demografischen Wandel der Region, der sich beginnend in der ersten Hälfte der 1990er Jahre den Geburtenjahrgängen der Schüler entsprechend auf die einzelnen Schularten auswirkte. Zur Verdeutlichung der massiven Auswirkungen der demografischen Prozesse werden ergänzend zum betrachteten Zeitraum von 2000/2001 bis 2010/2011 auch Angaben für die Schulstandorte im Schuljahr 1995/1996 dargestellt. Bei allen Schularten verlief die Entwicklung zuungunsten der Einrichtungen in öffentlicher Trägerschaft. Das heißt, dass die Zahl der Schulen in freier Trägerschaft im Landkreis Görlitz von 2000/2001 zu 2010/2011 stetig gestiegen ist. Am deutlichsten war der Zuwachs im Bereich der Grundschulen. Grundsätzlich lag der Anteil der Schulen in freier Trägerschaft im Schuljahr 2010/2011 mit Werten zwischen 12% und 23%, je nach Schulart, jedoch weit unter dem derer in öffentlicher Trägerschaft. 1995/1996 2000/2001 2005/2006 2010/2011 Grundschulen 112 76 63 60 …öffentlich 112 75 60 53 …frei 0 1 3 7 Mittelschulen 58 56 39 26 …öffentlich 58 55 38 22 …frei 0 1 1 4 Gymnasien 14 14 10 9 …öffentlich 14 14 10 7 …frei 0 0 0 2 allgemeinbildende Förderschulen 17 17 12 13 …öffentlich 15 15 10 10 …frei 2 2 2 3 Tab. 4.2-1: Anzahl, Art und Trägerschaft der allgemeinbildenden Schulen im Landkreis Görlitz 1995/1996 bis 2010/2011 Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, 2011b Mit dieser rückläufigen Entwicklung im Bereich der allgemeinbildenden Schulen folgte der Landkreis Görlitz der des Freistaates Sachsen. Die Anzahl der Einrichtungen ging hier von 2000/2001 zu 2010/2011 um etwa 25% zurück (vgl. A2-Tab. 4.2-2). Der stärkste Rückgang in der Anzahl der Schulen konnte mit 46% bei den Mittelschulen verzeichnet werden. Bei den Gymnasien, allgemeinbildenden Förderschulen und Grundschulen musste etwa jede fünfte Einrichtung geschlossen werden. Wenngleich die Zahl der freien Schulen im betrachteten Zeitraum stets gestiegen ist, gab es in allen Schularten mehr Einrichtungen in öffentlicher als in freier Trägerschaft. Diese quantitative Ungleichheit war dabei auf der Landesebene stärker ausgeprägt als im Landkreis Görlitz.
IMPRESSUM Herausgeber Landkreis Gö
4 Grußwort Liebe Leserinnen und Le
6 Inhaltsverzeichnis Abbildungs- un
8 Inhaltsverzeichnis 5.3.2 Energieb
10 Abb. 4.2-10 Pädagogisches Perso
12 Tab. 5.3.1-4 Lehrkräfte für Na
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16 Einführung Einen sind die jewei
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Fazit und Ausblick 207 Dadurch wird
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Anlagen 213 Rohne Mulkwitz Schleife
Anlagen 215 A1-Abb. 3.3-2: Anzahl d
Anlagen 217 A1-Abb. 4.1-5: Anteil d
Anlagen 219 A1-Abb. 4.2-11: Verteil
Anlagen 221 N
Anlagen 223 N
Anlagen 225 7.2 Tabellenverzeichnis
Anlagen 227 A2-Tab. 4.2-16 Anteil d
Anlagen 229 Jahr 1) 2) insgesamt un
Anlagen 231 Kommune Fläche in km 2
Anlagen 233 Jahr 1) 2) insgesamt Da
Anlagen 235 Jahr 1) 2) insgesamt un
Anlagen 237 Berichtsjahr 1) Haushal
Anlagen 239 Landkreis Görlitz Frei
Anlagen 241 Jahr sv-pflichtig A B -
Anlagen 243 Kommune Kapazität laut
Anlagen 245 Kommune wohnhafte Kinde
Anlagen 247 Jahr betreute Kinder 3)
Anlagen 249 Betreuungszeit betreute
Anlagen 251 Untersuchungsjahr mit U
Anlagen 253 Einschulungsjahr Unters
Anlagen 255 PR Kommune Einrichtunge
Anlagen 257 PR Kommune Einrichtunge
Anlagen 259 Grundschule Mittelschul
Anlagen 261 Grundschule Mittelschul
Anlagen 263 Schuljahr 1) 2000/2001
Anlagen 265 Schuljahr Schulartwechs
Anlagen 267 Schuljahr 2000/2001 200
Anlagen 269 Schuljahr 2000/2001 200
Anlagen 271 Schuljahr 1) 2000/2001
Anlagen 273 Schuljahr 2000/2001 200
Anlagen 275 Schuljahr Duale Ausbild
Anlagen 277 Schuljahr 2004/2005 200
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Anlagen 281 Schuljahr 2000/2001 200
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Anlagen 285 Hochschulen 2000/2001 2
Anlagen 287 Wintersemester 2000/200
Anlagen 289 Jahr insgesamt Hochschu
Anlagen 291 Anteil eines Programmbe
Anlagen 293 Jahr Teilnahmegebühren
Anlagen 295 Kommune Einrichtungsnam
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Anlagen 301 7.3 Sonstige Dokumente
Anlagen 303 Fragebogen zur frühen
Anlagen 305 Aktivität (2) eigenes
Anlagen 307 Gibt es gemeinsame gren
Anlagen 309 wenn ja, bitte kurze Er
Anlagen 311 Fragebogen zur frühen
Anlagen 313 10. Wer vermittelt die
Anlagen 315 Sonstige: (bitte nenn
Anlagen 317 Fragebogen zur Energieb
Anlagen 319 sonstiges (bitte nenne
Anlagen 321 1B.5. Aus welchen Kinde
Anlagen 323 2. Nachmittagsangebote:
Anlagen 325 2A Fragen zu Angeboten
Anlagen 327 2B.4. Werden die Vorken
Anlagen 329 Herzlichen Dank, dass S
Anlagen 331 Fragebogen zur nachbars
Anlagen 333 5. Wie bewerten Sie die
Anlagen 335 12. Besuchen Kinder Ihr
Anlagen 337 Fragebogen für Schüle
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Anlagen 341 Interviewleitfaden für
Anlagen 343 I Fragen zum Unternehme
Anlagen 345 IV Ausbildung 10. Bilde
Anlagen 347 Teilnahme an der Woche
Anlagen 349 7.4 Literaturverzeichni
Anlagen 351 Leuchtpol Regionalbüro
Bildnachweise Umschlag vorn: © con
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