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11. Ausgabe - Zeit(ung) für Kinder

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Erscheinungsdatum: 05/2016

PRAXISNAH: GESPRÄCH MIT

PRAXISNAH: GESPRÄCH MIT PETRA GÖRING AUS CUNEWALDE Gespräch mit der Erzieherin und Hobbymalerin Petra Göring aus Cunewalde, die ihre Erfahrungen nicht für sich behalten möchte. Sie haben viele Jahrzehnte in Jena gelebt und gearbeitet. Was hat Sie in die schöne Oberlausitz geführt? Wir sind hierher umgezogen, nachdem wir ins Rentenalter gekommen sind, weil unser Sohn mit seiner Familie hier lebt und wir die Umgebindehäuser lieben und die schöne Landschaft sehr mögen. Sie bezeichnen sich als Hobbymalerin. Warum ist es die Malerei, die sie fesselt? Das Malen ist für mich mehr als eine Liebhaberei. Die Arbeit mit Farben und Malwerkzeugen war für mich immer eine Form des Ausgleichs zu meiner Arbeit im Jugendamt. Beim aktiven und kreativen Gestalten auf Leinwand und Papier kann ich Dinge ausdrücken, für die es manchmal gar nicht leicht ist, Worte zu finden. Ich habe mich autodidaktisch mit verschiedenen Maltechniken beschäftigt, habe Malschulen besucht und in Italien bei Meistern ihrer Faches Unterricht genommen. Sie arbeiten mit einer Schule und eine Kita zusammen. Was reizt Sie an der Zusammenarbeit mit Kindern? Ich bin Erzieherin von Beruf und es ist schon immer so etwas wie Ehrgeiz, der bei mir aufkommt, wenn ich versuche, Kindern die Freude am Malen und kreativen Gestalten nahezubringen. Das ist doch das Schönste, was einem selbst geschehen kann, wenn man die Möglichkeit hat, Impulse zu geben und Kinder beim Heranwachsen zu begleiten. Ihnen die Augen zu öffnen und Sensibilität zu vermitteln, um ihnen so zu helfen, ihre Umwelt, die sie mit allen Sinnen entdecken und erforschen wollen, zu fühlen, zu sehen, zu hören, zu riechen und zu schmecken, kurz, sie sinnlich wahrzunehmen und ihr Ausdruck zu verleihen, betrachte ich fast wie ein Geschenk. Sie arbeiten kunstpädagogisch mit Schülern der Freien Christliche Schule Schirgiswalde im Rahmen von GTA und mit Kindern der Kita „Wichtelland“ aus Ihrem Wahlheimatort Cunewalde zusammen. Wie führen Sie die Kinder an die aktive Beschäftigung mit der Malerei heran? Pädagogische Arbeit ist immer kontinuierliches Wirken. Und das ist schwierig mit Projektarbeit in Einklang zu bringen. Bei den Mittelschülern geht es einerseits um das Erlernen und Vertiefen von Mal- und Gestaltungstechniken und andererseits um das freie Umsetzen von Ideen und Inspirationen. Darauf lege ich großen Wert. Die Kinder sollen ihre Sichtweisen und ihrer Wahrnehmungen, ihre Gedanken und Gefühle auf das Papier bringen dürfen. Ich ermutige sie regelrecht dazu. Zugleich versuche ich zu vermitteln, dass Künstlerisches im Entstehungsprozess auch Zeit und Geduld braucht. Wir haben zum Beispiel an einem großen Projekt mit dem Titel „Traumhaus“ über mehrere Wochen intensiv gearbeitet. Die Arbeit mit den Kindergartenkindern beginnt jetzt erst richtig. Ich hatte die Kinder der Kita „Wichtelland“ zu mir ins Atelier eingeladen und habe mit ihnen Masken gebaut und bemalt, die sie dann selbst oder ihren Kuscheltieren aufgesetzt haben. Das war für die 17 Kinder und auch für mich ein unvergesslicher Tag. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Erstens natürlich, dass ich selbst noch lange bei guter Gesundheit bleibe und diese schöne Arbeit tun kann. Zweitens würde ich mir mehr Aufmerksamkeit für künstlerische Vermittlung wünschen. Und dann, da bin ich sicher – und das ist mein dritter Wunsch – würden sich noch mehr Menschen finden, die bereit sind, auf diese Weise mit Kindern künstlerisch zu arbeiten. Das Gespräch wurde von Ulf Großmann geführt PETRA GÖRING Adresse: Buchenweg 6 • 02733 Cunewalde Mobil: 0176 - 31 73 93 83 E-Mail: goering.jena@freenet.de 10

5. FACHTAG KULTURELLE BILDUNG PRAXISNAH: IM FRÜHKINDLICHEN UND GRUNDSCHULBEREICH „KÜNSTLERISCHE BILDUNG – ERLERNEN KÜNSTLERISCHER FERTIGKEITEN, KÜNSTLERISCHER DARSTELLUNG UND KÜNSTLERISCHEN DENKENS!?“ AM 15. APRIL 2016 IM INSTITUT FÜR KULTURELLE INFRASTRUKTUR SACHSEN – EIN KURZBERICHT Das Format der Fachtage hat sich als Kontaktbörse, Netzwerkveranstaltung und Angebot zur Weiterbildung bewährt und erfreut sich zunehmenden Zuspruchs. Der diesjährige Fachtag widmete sich der künstlerischen Bildung, also education in the arts (dem Erlernen künstlerischer Fertigkeiten, künstlerischer Darstellung und künstlerischen Denkens) und education through the arts (den Transfereffekten und der Beschäftigung mit den, den Künsten zusätzlich innewohnenden Kompetenzen). In ihrem Eingangsvortrag stellte Nicole Blana, die wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studiengang Kindheitspädagogik an der Hochschule Zittau/Görlitz, fest, dass Bildung ein Auseinandersetzungs- und Aneignungsprozess der Kinder mit ihrer Umwelt ist, bei dem es um das Erlernen von Fähigkeiten und den Erwerb von Fertigkeiten für eine selbstbestimmende Individualität der Kinder geht. Die Beträge und Workshops beschäftigten sich dann mit den Fragen, wie Kinder an bildende Kunst herangeführt werden können, wie sie zum aktiven Gestalten angeregt und ihnen zugleich Freiräume zur Umsetzung ihrer eigenen Ideen, Vorstellungen und Gedanken geschaffen werden können. Dabei wurde auch über die Erfahrungen berichtet, die die Tandems aus dem Projekt "KITA sucht KÜNSTLER | KÜNSTLER sucht KITA" gemacht haben, zu denen sich Kindertagesstätten und Künstler im vergangenen Jahr zusammengefunden hatten, um mit Kinder künstlerisch zu arbeiten. Die Masterstudenten des Fachbereichs Kultur und Management der Hochschule gingen in einer Talkrunde der Frage nach: Was hat Kulturelle Bildung in früher Kindheit mit erfülltem Leben im Alter zu tun? Am Nachmittag fanden wieder fünf anregende Workshops statt, die unter anderem auch von Künstlern geleitet wurden, die künstlerische Tandempartner bei "KITA sucht KÜNSTLER | KÜNSTLER sucht KITA" 2015 waren und ihre Erfahrungen unmittelbar weitergeben konnten. Es wurden einfache Musikinstrumente gebaut und mit ihnen musiziert. Eine andere Gruppe gestaltete im Park des Hauses Klingewalde Collagen und Assemblagen aus Naturmaterialen. Mit Gips wurden Skulpturen geformt. Ein Workshop beschäftigte "Für die wunderbare Weiterbildung am Freitag möchte ich mich bedanken. Das ist nun nicht mehr zu toppen. Es war die „Input-Bar“ für Pädagogen und es hätte noch Stunden weitergehen können. Ich denke auch, dass man durch das Format der Veranstaltung sehr nahe an die Themen und die Referenten heran kommt. Es war ein herrlicher Arbeitstag." Bruni Hubert • Tagesmutter Görlitz sich mit der Fotografie und der Bildgestaltung im naturnahen Umfeld unter künstlerisch-ästhetischen Gesichtspunkten. Viele Teilnehmer hatten sich dafür entschieden, den „Malort“ nach Arno Stern, eine spezielle Methode des individuellen Malens mit Farben, näher kennenzulernen und auszuprobieren. Eingerahmt war auch dieser Fachtag wieder vom gemeinsamen Singen aller Teilnehmer und Referenten am Anfang und am Ende des Tages. „Es ist immer wieder beeindruckend, zu sehen“, das konnte am Ende des Fachtags die Jugendamtsleiterin des Landkreises Görlitz, Frau Elke Drewke, feststellen, „zu welchen Ergebnissen die Workshopteilnehmer in der relativ kurzen Zeit gekommen sind und mit welcher Freude, Konzentration und Begeisterung in den Gruppen gearbeitet worden ist.“ Organisiert und durchgeführt wurde der Fachtag von der Netzwerkstelle Kulturelle Bildung im Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien. Nähere Informationen sowie das Programm des Fachtags sind zu finden unter: www.kulturellebildung-ol.de/tagungen-konferenzen-fachtage/2016-im-kulturraum/ NETZWERKSTELLE KULTURELLE BILDUNG – KULTURRAUM OBERLAUSITZ-NIEDERSCHLESIEN ULF GROSSMANN Adresse: Am Schöps 138 • 02829 Markersdorf Mobil: 0152 - 22 67 27 72 E-Mail: kulturelle-bildung@freenet.de KULTURRAUM OL-NS Adresse: Bahnhofstraße 24 • 02826 Görlitz 11

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