• • • • • • • • • • • • • • • • • • Naturschutzarbeit • • • • • • • • • • • • • nach • • • 1989 • • • • • • • • Interview mit einem Zeitzeugen: Günter Geyer, damaliger Umweltamtsleiter im Kreis Zittau NSZ: Im Jahre 1989 kam die politische Wende. – Eine entscheidende Wende im Natur- und Umweltschutz und auch eine entscheidende berufliche Wende für Sie persönlich. Sie wurden 1990 Umweltamtsleiter, zunächst des damaligen Landkreises Zittau. G. Geyer: Einfach war die Entscheidung nicht. Ich leitete bereits mehrere Jahre das Forstrevier Eichgraben und so hätte es auch weiterlaufen können, wenn ich nicht eines Tages durch das Neue Forum angesprochen worden wäre, ob ich nicht bereit wäre, das neue Umweltamt mit aufzubauen. Diese Entscheidung hat mich etliche schlaflose Nächte gekostet. Aber letztendlich habe ich die Herausforderung angenommen. NSZ: Haben Sie den Wechsel jemals bereut? Arbeitseinsatz am Pochebach, vorn: Günter Geyer, Foto: Jeannette Gosteli G. Geyer: Das kann man nicht einfach mit „ja“ oder „nein“ beantworten. Besonders in den 1990er Jahren war man an den große Veränderungen und Entwicklungen im Umweltschutz, in der Abfallwirtschaft und damit auch im Naturschutz maßgeblich beteiligt. Vieles ging aus dieser verantwortungsvollen Position heraus zu beeinflussen. Aus damaliger Sicht positive Entwicklungen konnten befördert oder auch durch die Behörde in Gang gesetzt werden und als negativ eingeschätzte Entwicklungen wurden behindert oder auch verhindert. Anfänglich habe ich oft 14 Stunden täglich mit dieser Arbeit zugebracht, was aber nicht auf längere Zeit durchzuhalten war. Auch die Familie hat dann dafür kein Verständnis mehr. Mit dem Ende der 1990er Jahre wurden die Möglichkeiten an der Gestaltung der Vorgänge im Landkreis aktiv mitzuwirken für alle Mitarbeiter des Umweltamtes deutlich schwieriger. NSZ: Waren Sie zu der Zeit auch als ehrenamtlicher Naturschutzhelfer aktiv? G. Geyer: Das ließ sich mit meiner Amtstätigkeit leider nicht mehr vereinen. Die Ortsnaturschutzgruppe Olbersdorf wurde dem NABU angegliedert. Andreas Förster übernahm ab dem Zeitpunkt die Leitung. Die Gruppe nennt sich heute NABU Ortsgruppe Zittau und ist bis heute aktiv. Von Anfang an war ich bei den Naturschutzvereinen des Landkreises als aktives Mitglied tätig, dazu noch als Gründungsmitglied in der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. NSZ: Wer waren damals Ihre Mitstreiter im Amt? G. Geyer: Herr Dr. Brösel war ab 1994 mein Stellvertreter und Leiter des Sachgebietes Naturschutz. Vor der Zusammenlegung der Landkreise Löbau und Zittau leitete er das Umweltamt in Löbau. 97
Ein äußerst angenehmer Kollege und Mitstreiter mit fundiertem Fachwissen. In seiner ruhigen bedachten Art konnte man fachliche Dinge sehr konstruktiv mit ihm besprechen und gute Strategien entwickeln. Nichts wäre von ihm je nach außen gedrungen, was noch nicht spruchreif war. Aber auch die anderen Mitarbeiter des Amtes aus den anderen Sachgebieten, besonders aus dem Naturschutz waren hervorragende Mitstreiter im täglichen Geschäft. Frau Jeannette Gosteli, damals hieß sie noch Graf, war seit 1990 im Sachgebiet Naturschutz tätig. Sie initiierte damals eine Reihe von kreislichen Artenschutzprojekten und Vorhaben wie Gewässerrenaturierungen, Anlage von Feldhecken und Stillgewässern. Diese wurden Anfang der 1990er Jahre teilweise mit dem damaligen Eigenbetrieb Naturschutzzentrum „Zittauer Gebirge“, später in Zusammenarbeit mit dem Nachfolgebetrieb Naturschutzzentrum „Zittauer Gebirge“ gemeinnützige GmbH, dessen Gründung sie zunächst in Doppelfunktion als Geschäftsführerin begleitete, durchgeführt. Viele Projekte wurden auch in Kooperation mit Naturschutzvereinen, Ehrenamtlern, externen Fachleuten und dem IHI Zittau realisiert. NSZ: Wie gestaltete sich damals die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Naturschutzhelfern? G. Geyer: Sie war nicht immer einfach und hatte sicher aus beider Seiten Sicht Ecken und Kanten. Aber ich war immer bemüht, eng mit ihnen zusammen zu arbeiten. Also musste man bei Anleitungen, Zusammenkünften und Arbeitseinsätzen aktiv anwesend sein. NSZ: An welche herausragenden kreislichen Projekte können sie sich noch erinnern? G. Geyer: Dank des enormen Eifers der Naturschutzmitarbeiter im Amt konnte in den 1990er Jahren sehr viel in Sachen Landschaftspflege, Biotop- und Artenschutz und der Unterschutzstellung wertvoller ND erreicht werden. Dazu kamen viele Projekte wie: Anlage von Feldhecken, Renaturierung von Fließgewässern, Wiederherstellung oder Neuanlage von Teichen und Feuchtbiotopen, Pflanzung markanter Einzelbäume, Schutzmaßnahmen für Felsbrüter, Lurche und Vorkommen seltener Pflanzenarten. Viele wertvolle Wiesen erfuhren eine grundlegende Erstpflege mit Entbuschung und sind heute wieder wertvolle Wiesenbiotope. Zu nennen sind aber auch zahlreiche Monitoringprojekte teilweise über mehrere Jahre, wie die Untersuchung der Ichtiozönose der Lausitzer Neiße. Und nicht vergessen werden darf der Aufbau eines kreislichen Eigenbetriebes mit Förderverein, der unter großen Mühen zur Naturschutzzentrum „Zittauer Gebirge“ gemeinnützigen GmbH (NSZ) entwickelt wurde. Hierbei machten sich besonders Jeanette Gosteli und Gerd Hummitzsch verdient. Für den Förderverein war besonders Rolf Hein gestaltend tätig. Es wurde über alle Jahre auch eine recht intensive Zusammenarbeit mit Behörden und Naturschutzverbänden aus den Nachbarländern Polen und Tschechien zu konkreten Aufgabenstellungen und praktischen Projekten gepflegt. In manche Projekte waren auch Hochschulen und Universitäten einbezogen. Diese Tradition wird auch vom NSZ in geeigneter Form noch fortgesetzt. 98
Bearbeitung: Naturschutzzentrum„Z
Kontakt Landratsamt Görlitz SG Unt
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Der Landkreis Löbau-Zittau Der Lan
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1730 Forst- und Jagdordnung der Sec
Auszug der Ansprache von Alexander
1922 Gründung des Internationalen
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1950 Neufestlegung der vorhandenen
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Haase: Zehn Jahre Kulturbund Auszug
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(26) Makatsch, W. (1950): Schafft N
(81) Schwanitz, G. (1968): Die „F
(131) Rat des Kreises Löbau, Abtei
(185) Rat des Kreises Zittau, Besch
(238) Dieckhoff, H.-P. (1994): Bota
Dank Wir bedanken uns ganz herzlich
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