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Chronik der Naturschutzarbeit (Band I)

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Naturschutzarbeit im Landkreis Löbau-Zittau

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Im Gespräch mit Herrn Wolfram Poick, dem Fledermausspezialisten im Landkreis Löbau-Zittau NSZ: Wie sind Sie zum ehrenamtlichen Naturschutz gekommen? W. Poick: Angefangen hat alles 1969. Da war ich bei einer Ornithologentagung in Herrnhut. Eigentlich bin ich ja Ornithologe und bin über die Ornithologie zum Naturschutz gekommen. NSZ: Wie kamen Sie dann zum Fledermausschutz? W. Poick: Auf Anfrage von Dr. Hiebsch, ILN Dresden. Ich wurde gefragt, ob ich der Situation des Mausohrs in Kemnitz nachgehen könnte. Es wurden dann mit der Zeit immer mehr Fledermausquartiere, die ich beobachtet habe und schließlich hat es mich nicht mehr losgelassen. NSZ: Hatten Sie Mitstreiter im Fledermausschutz? W. Poick: Im Landkreis Löbau bzw. Landkreis Löbau-Zittau nicht. Es kamen immer mal Studenten von der Hochschule, die bei Frau Prof. Dr. Heidger, Hochschule Zittau Praxissemesterarbeiten schrieben. Selbst hat Frau Prof. Dr. Heidger auch Exkursionen durchgeführt. Aber so richtig intensiv und dauerhaft wie ich hat sich wohl keiner damit beschäftigt. Ich war immer Einzelkämpfer. Ich habe Kontakt zu zwei Fledermausverbänden. Im Nachbarkreis Bautzen konnte ich mich mit Günter Natuschke austauschen. Auch zur Naturforschenden Gesellschaft gab es immer wieder Kontakt. Aber in einem Verein war ich nie, war immer Einzelkämpfer. Kontakt zu anderen Fachleuten hatte ich trotzdem immer. NSZ: Wie konnten Sie die aufwendige Arbeit als ehrenamtlicher Naturschutzhelfer mit Ihrem Alltag vereinbaren? W. Poick: Vor 1990 ging das ganz gut. Ich arbeitete als Elektriker im 3-Schicht-System. Da konnte ich mir die Zeit ganz gut einteilen und konnte eben auch frühmorgens oder abends meine Beobachtungen machen. Nach 1990 war ich von 7.00–18.00 Uhr arbeitsmäßig eingespannt. Da wurde es mit den Beobachtungen schwieriger. Eigentlich war es kaum noch zu schaffen. Dann war ich arbeitslos und erhielt später eine ABM beim Landschaftspflegeverband, später im Umweltamt. Büroarbeit war nichts für mich. Ich musste raus. Über hundert Quartiere habe ich aufgenommen, ca. 500 Karteikarten angelegt. NSZ: Wie sehen Sie über die Jahre die Entwicklung der Fledermausbestände im Landkreis? W. Poick: Ich habe 18 Fledermausarten im Landkreis kartiert. Im Großen und Ganzen ist die Entwicklung positiv. Es gibt mal saisonale Verluste, wie letzten Winter zum Beispiel. Da gab es witterungsbedingt viele tote Jungtiere. Schuld daran war wohl die Regenperiode. Bei den Vögeln sieht es da ganz anders aus. Da konnte ich den Rückgang von einigen Arten über die Jahre selbst miterleben. Die Feldlerche zum Beispiel. Heute gibt es nur noch ca.1 Feldlerche auf 10 ha. Früher konnte man sie häufig beobachten. Gleiches gilt für den Baumpieper. Auch das Wintergoldhähnchen ist fast nicht mehr bei uns vertreten. NSZ: Was kann für den Fledermausschutz aktuell getan werden? W. Poick: In Sachen Fledermausschutz könnte man mit einfachen Mitteln noch viel mehr machen. An Brücken zum Beispiel ließen sich oft problemlos Flachsteine für Fledermäuse einbauen, wie z. B. an der Brücke in Wittgendorf. Aus meiner Sicht ist das kein großer Aufwand. Der Nutzen für die Fledermauserhaltung ist jedoch groß. Gleiches gilt auch für Gebäude. NSZ: Was ist Ihr persönliches Erfolgsrezept im Naturschutz? 138

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