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Chronik der Naturschutzarbeit (Band I)

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Naturschutzarbeit im Landkreis Löbau-Zittau

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• • • • • • • • • • • • • • • • • Naturschutzarbeit • • • • • • • • • • • • • 1949–1989 • • • • • • • • • • • • Aus dem Arbeitsbericht 1957 der Kreiskommission der Natur- und Heimatfreunde, Kreis Löbau (Auszüge) Der im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes durchgeführte Wettbewerb „Das schöne Dorf“ ermöglichte im vergangenen Jahr auch die Teilnahme der Städte. Teilnahmemeldungen gaben folgende Gemeinden und Städte ab: Beiersdorf, Berthelsdorf, Bischdorf, Cunewalde, Dolgowitz, Dürrhennersdorf, Ebersdorf, Eibau, Herrnhut, Kemnitz, Lawalde, Neugersdorf, Obercunnersdorf, Oppach, Ruppersdorf, Schönbach und Walddorf. Hier einige Beispiele für die Arbeit der Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde: Dürrhennersdorf hat die Verlegung von Feldbahngleisen, Ausschachtungsarbeiten am Kinderspielplatz, Aufschüttungsarbeiten am Ehrenmal und Planierarbeiten vorgenommen mit einer Stundenzahl von 160. In Ebersdorf hat die Instandhaltung der Dorfanlage 119 Stunden benötigt … In Kemnitz hat die erst am 4. Mai gegründete Arbeitsgemeinschaft 50 Stunden bei einem Einsatz, der von der Gruppe direkt organisiert wurde, zur Verschönerung des Dorfzentrums durch Unkrautentfernung und Säuberung der Parkanlagen geleistet. In Lawalde haben die Natur- und Heimatfreunde 730 Stunden für die Arbeiten am Kretscham verwendet. Für die Verschönerung des Ortsbildes haben sie 160 Stunden geleistet … Zusammengerechnet ergibt es die Stundenzahl von 2786 für den Wettbewerb „Das schöne Dorf – die schöne Stadt“. Vom 14. bis 20. April 1957 fand die Naturschutzwoche statt. Den Arbeitsgemeinschaften wurde von der Kreiskommission ein Aufruf zugeleitet. In der Naturschutzwoche führte Eibau, Kottmarsdorf und Löbau den Farblichtbildervortrag von Herrn Hans-Jürgen Hornig, Oppach, über das Naturschutzgesetz unter dem Titel „Unermeßlich Schönes – wie oft zertreten“ durch. In diesen drei Veranstaltungen waren 500 Besucher anwesend. In den folgenden Monaten hat dieser Vortrag auch in Beiersdorf, Ebersbach, Ebersdorf, Kemnitz, Neugersdorf, Neusalza-Spremberg und Oppach stattgefunden, wo 607 Besucher zu verzeichnen waren. Die folgenden Arbeitsgemeinschaften haben zum Gelingen der Naturschutzwoche noch weiteres durchgeführt: Löbau: Ein Schaufenster – Ausstellung und Ausgestaltung des Schauschrankes in der Oberschule. Station Junger Naturforscher zwei Naturschutzvorträge vor 680 Schülern. Dürrhennersdorf: Hinweise an Plakattafeln. Ebersdorf: zwei Schaukästen und ein Schaufenster-Ausstellung. Kottmarsdorf: Wanderung mit den Mädels des Jugendwerkhofes nach dem Naturschutzgebiet „Rotstein“. Obercunnersdorf: Ausgestaltung eines Schaufensters. Oppach: 39 Nistkästen angebracht und laufend überprüft. 100 Wildrosensträucher für Vogelschutzhecken gepflanzt. Schönbach: Verbindung mit Schulleitung und Aufklärung von Schülern. Das Stadtmuseum Löbau führte eine Naturschutzausstellung durch, die von 94 Personen besucht wurde. Die Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde in den Ferienorten Cunewalde, Schönbach und Walddorf sind zur Betreuung ihrer Feriengäste eifrig tätig gewesen … In Oppach organisierten die Natur- und Heimatfreunde 12 Vorträge und die Ausgestaltung und Durchführung jedes Begrüßungs- und Dorfabends sowie die Führung bei Wanderungen. Dazu benötigten sie 1118 Stunden. Außerdem wurde der Naturschutzvortrag viermal durchgeführt. (248 Besucher). 33

Aus der Arbeit der „Station Junger Naturforscher“ in Leutersdorf Frau Helgard Binner aus Leutersdorf berichtete: Im Jahre 1955 wurde in Leutersdorf die „Station Junger Naturforscher“ als Außenstelle der „Station Junger Naturforscher und Techniker“ Zittau eröffnet. Neben den AGs „Junge Naturforscher“ aus Leutersdorf, Seifhennersdorf und Spitzkunnersdorf arbeiteten hier über viele Jahre verschiedene Arbeitsgemeinschaften „Junge Tierzüchter“, die sich mit Geflügel- und Schafhaltung sowie Rassekaninchenzucht beschäftigten, auch eine AG „Botanik“ (Erwachsene) der Kulturbund-Ortsgruppe traf sich hier. Als Kinder sind wir oft dort gewesen. Das ganze Jahr über waren in der Station Kinder anzutreffen, die sich hier auch außerhalb der offiziellen AG-Stunden aufhielten und betätigten. In der „Station“ existierten zwei Gewächshäuser, die man für die Anzucht von Jungpflanzen sowie als Anschauungsflächen für spezielle Pflanzen (z. B. Urwald- und Wüstenpflanzen) nutzte. Es wurde u. a. Pflanzmaterial für die Schulgärten im Kreisgebiet Zittau angezogen. Auf dem Gelände wurde neben umfangreichen Blumen- und Gemüseflächen ein Teich angelegt, Ställe für die Tiere wurden gebaut, eine Wetterstation wurde betrieben, eine Kräuterschauanlage eingerichtet. In den 50er Jahren wurde eine umfangreiche Versuchsserie in der Maisforschung durchgeführt mit dem Ergebnis: 1. Platz in der zentralen Maisbewegung der DDR. Freundschaftstreffen mit Jugendlichen aus anderen Stationen der DDR, der CSSR, Ungarn und aus der BRD fanden statt. AGs aus Leutersdorf nahmen an vielen Kreis- und Bezirksmeisterschaften teil und errangen oft vorderste Plätze, sogar einen 1. Platz bei DDR-Meisterschaften. In den Sommerferien wurden regelmäßig Zeltlager organisiert, aber auch Schulklassen zelteten hier im Rahmen ihrer Wandertage. Eine außergewöhnliche Situation trat immer dann ein, wenn die „Königin der Nacht“, eine Kaktee, blühte: Per Handzettel wurden durch Schüler die Einwohner des Ortes am frühen Abend informiert – danach fand eine kleine „Völkerwanderung“ zum Gewächshaus der Station statt. Kräutergarten Foto: Paul Haschke 34

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