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Chronik der Naturschutzarbeit (Band I)

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Naturschutzarbeit im Landkreis Löbau-Zittau

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• • • • • • • • • • • • • • • • • Naturschutzarbeit • • • • • • • • • • • • • 1949–1989 • • • • • • • • • • • • Aus dem Archiv der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Görlitz, Zeitungsartikel ohne genauere Bezeichnung 55

Interview mit einem Zeitzeugen Günter Geyer, Olbersdorf, Forstingenieur und ehrenamtlicher Naturschutzhelfer in den 1970er und 1980er Jahren NSZ: Herr Geyer, wie und wann sind Sie zum ehrenamtlichen Naturschutzdienst gekommen? G. Geyer: In den 60er Jahren habe ich im ehemaligen Löbauer Forstbetrieb zunächst als Waldarbeiter gearbeitet. Während dieser Zeit wurde mein Interesse zum Naturschutz geweckt. Dann kam ich jedoch erstmal zur Armee, dann zum Studium. Danach habe ich mich 1975 offiziell als ehrenamtlicher Naturschutzhelfer beworben. NSZ: An welche Aktionen erinnern Sie sich gern, wenn Sie an diese Anfangszeit zurück denken? G. Geyer: Gemeinsam mit dem Biologielehrer Walter Jentzsch habe ich 1977 an der Olbers dorfer Schule eine Naturschutz-AG gegründet. Es kamen damals viele Schüler zu uns: 25–28 Mitglieder hatte die AG. Manche interessierten sich nicht von vorn herein für den Naturschutz. Sie kamen mit Freunden mit. Es sprach sich rum, dass bei uns etwas los war, dass es etwas zum Anpacken gab. Neben Exkursionen und Wanderungen haben wir viele praktische Arbeitseinsätze organisiert. Wir haben zum Beispiel Wiesen mit Orchideenbestand gemäht, Renaturierungsarbeiten an nahe gelegenen Fließgewässern durchgeführt, Pflanz- und Pflegearbeiten durchgeführt an Standorten, die in erreichbarer Nähe lagen. Und es gab draußen immer eine Limo und was zu essen. NSZ: Wie wurde die Arbeit damals finanziert? G. Geyer: Die Gemeinde stellte etwas Geld zur Verfügung. Davon wurden Arbeitsgeräte gekauft. Zu den Einsatzorten fuhren die Schüler mit dem Fahrrad. Ich lud alle Arbeitsgeräte in mein Auto ein und los ging’s. Der Lehrer Walter Jentzsch stand fast jedes Mal mit Gummistiefeln am Straßenrand und fuhr mit hinaus und packte mit an. Mit seiner lockeren Art schaffte er es gut, die Arbeit der AG mit dem Biologieunterricht zu verbinden. Aus meiner Sicht war das, was er machte, schon damals Umweltbildungsarbeit auf ganz hohem Niveau. NSZ: Sie selbst wurden 1978 Ortsnaturschutzbeauftragter in Olbersdorf. G. Geyer mit einem Zwinkern: Ich war damals wohl das Schlimmste, was einem Naturschutzgegner begegnen konnte. Es war schon eine neue Form des Naturschutzes, die wir praktizierten: Konsequent zu sein. Man musste schon Verbissenheit mitbringen, wenn man etwas erreichen wollte. Vieles wollten wir damals unter Schutz stellen und manchen Eingriff verhindern. NSZ: Welche Vorbilder und Mitstreiter fallen Ihnen ein? G. Geyer: Ganz vorne an Herr Dr. Schubert – ein ehrlicher, tapferer Kämpfer. Der eigentliche Vorreiter auf diesem Gebiet mit einer großen Weitsicht. – Für viele so etwas 56

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