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Chronik der Naturschutzarbeit (Band I)

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Naturschutzarbeit im Landkreis Löbau-Zittau

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• • • • • • • • • • • • • • • • • Naturschutzarbeit • • • • • • • • • • • • • 1949–1989 • • • • • • • • • • • • wie ein Naturschutzvater und Vorbild. Viele Jahre war er Kreisnaturschutzbeauftragter und damit Repräsentant des Naturschutzes nach außen. Noch im Alter von über 80 Jahren hielt er Vorträge. Aufgrund seines hohen Alters konnte er einen langen Entwicklungszeitraum überschauen. Er sprach nicht nur von Naturschutz im engeren Sinne, sondern über den Erhalt der Lebensgrundlagen an sich. Ich denke da auch an Mitstreiter wie die Brüder Gert und Klaus Hofmann, die schon lange vor mir im Naturschutz aktiv waren, besonders im Bereich der Ornithologie. Sie waren immer bereit, etwas in die Hand zu nehmen und etwas zu organisieren und hatten auch den Mut, sich mal gegen eine Sache auszusprechen. Unbedingt zu nennen sei in diesem Zusammenhang auch Willi Ritter aus Oderwitz, dessen Andenken ich stets in Ehren bewahren werde. Eine sehr gute, konstruktive Zusammenarbeit verband mich auch mit Dr. Werner Schulz, der nach Dr. Schubert 1980 das Amt des Kreisnaturschutzbeauftragten übernahm. Er hatte die herausragende Eigenschaft, Ziele so lange beharrlich zu verfolgen, bis ein brauchbares Ergebnis erreicht wurde. Das schätzte ich sehr an ihm. Manch einer beginnt vieles, bringt aber nichts wirklich zu Ende. Die Funktion als KNB hatte damals einen anderen Stellenwert. Man wurde zu verschiedenen Vorhaben befragt, trat in die Öffentlichkeit, musste Stellung beziehen. Das konnte er sehr gut. Leider ist er sehr früh verstorben. Das sind nur ein paar herausragende Beispiele. Es wären noch andere Namen zu nennen, wie zum Beispiel Hans Slansky, Norbert Dietrich und viele andere. NSZ: Wann wurde die Ortsnaturschutzgruppe Olbersdorf gegründet? G. Geyer: Diese entstand parallel zur Naturschutz-AG. NSZ: Waren Sie selbst der Initiator? G. Geyer: Eigentlich kann man das schon so sagen. Ein wichtiger Mitstreiter aus dieser Zeit war Dietmar Spittler. Er hat viele Sachen damals auch fotografiert und doku- Entrümpelung eines Altarmes nördlich von Hartau Foto: Dietmar Spittler 57

mentiert. Das lag mir nicht so. Ich war mehr Praktiker. Auch Roland Kobuß wirkte schon in den Anfängen aktiv mit. Nicht zu vergessen auch aktive Mitstreiter wie zum Beispiel Horst Lehmann, Siegfried Lehmann und Roland Tasche, Andreas Förster und Helmut Sattler. NSZ: An welche Projekte können Sie sich erinnern? G. Geyer: Zum Beispiel haben wir einen Altarm der Neiße bei Hartau vom Müll befreit. Der geborgene Abfall wurde gleich sortiert, darunter auch Schrott. Als die Althalde am ehemaligen Braunkohletagebau Olbersdorf abgetragen werden sollte, haben wir schnell gehandelt, denn auf diesem Standort wuchsen in der Krautschicht des aufgekommenen Sukzessionswaldes das Große Zweiblatt, eine seltene Orchideenart in bemerkenswertem Bestand und das Wintergrün. Die Orchideen haben wir ausgegraben und auf einen ähnlichen Standort umgesetzt – in ein altes Grubengelände in Hartau am Gäblerweg. Nebenbei gesagt: Die Althalde in Olbersdorf gibt es zum Glück heute noch. Auch verschiedene Wiesen mit seltenen Pflanzen wurden gemäht. Zum Beispiel Standorte mit Vorkommen der Arnika: die Birkwiese in Lückendorf, der Standort an der Lausche, die Wiese am Breiteberg, die Wiese am Jachelberg und der leider durch landwirtschaftliche Einflüsse erloschene Bestand am Kachelstein. Aber auch Feuchtwiesen mit Orchideen haben wir gepflegt. Die Pochewiesen haben wir damals angefangen zu mähen, aber das haben wir nicht jedes Jahr bewerkstelligen können. Der Aufwand war zu groß. NSZ: Gab es damals noch weitere Ortsnaturschutzgruppen? G. Geyer: Eine sehr gute Zusammenarbeit hatte ich ab 1976, als ich Revierleiter in Hainewalde war, mit Harry Gampe, der eine herausragende Ortsnaturschutzgruppe in Seifhennersdorf leitete. Als Revierleiter konnte ich manche Aktion unterstützen, zum Beispiel die Anlage einer Reihe von Amphibienlaichgewässern. Nicht zu vergessen Heiner Haschke, der gemeinsam mit seiner Schwester Helgard Binner die damalige Kulturbund-Gruppe Leutersdorf leitete. Wiesenmahd am Schanzberg Foto: Dietmar Spittler 58

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