• • • • • • • • • • • • • • • • • • Naturschutzarbeit • • • • • • • • • • • • • nach • • • 1989 • • • • • • • • Interview mit einem Zeitzeugen Dr. H.-D. Engelmann berichtet: Die Teichlausitz ist eine vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft. Regional typisch ist die Anlage der Teiche in Senken mit hohem Grundwasserstand, aber kaum als Flussverbauung von Wasserläufen. Eine Wasserzuführung bringen in der Regel kleinere Fließgewässer. Wo nur Niederschlagswasser aus dem unmittelbaren Umfeld zur Verfügung steht, spricht man von „Himmelsteichen“, deren Fischerträge recht labil sind. Das natürliche Ertragspotential dürfte zwischen 150 bis 300 kg Fisch pro Hektar und Jahr liegen. Aus ökonomischen Gründen haben Teichwirte schon immer versucht, höhere Erträge zu erzielen, etwa durch Düngung und Zufütterung. Nach dem Rückgang der Hochseefischerei war die DDR bemüht, die Erträge der Binnenfischerei zu erhöhen. Das führte in der Teichwirtschaft zu umfangreichen Investitionen, die zu erheblichen Änderungen von Teichgebieten führten. In dem Niederspreer Teichgebiet wurden dabei z. B. Schems-, Groß- und Frauenteich großflächig entlandet. In der Quolsdorfer Teichgruppe und den Rodeteichen am Schloss wurden durch Beseitigung von Dämmen und teilweise Vertiefung völlig neue Einheiten geschaffen. Hinzu kam der Waldteich, den ich noch als Grasland kannte. All das ersieht man gut aus dem Vergleich der topografischen Karten von 1938 und 1977. Hinzu kamen Betonierung von Fischgruben, Zufahrten – selbst in die Teiche hinein. Die Hälterteiche wurden zu Betonbecken. Die Produktion eigener Satzfische wurde aufgegeben, Laichteiche wurden beseitigt, der Baumbestand an den Ufern reduziert. Zur Optimierung der Abfischung wurde gar das ganze Gebiet mit Starkstrom versorgt. Deutlich höhere Erträge waren mit enormen Biotopverlusten erkauft. Zur Reduktion aller Pflanzengesellschaften kam der Fraßdruck durch höhere Besatzzahlen mit Karpfen. Während früher nach dem Abfischen mindestens ein Teil der Teiche wieder angespannt wurde, bleiben jetzt alle Teiche bis zum Frühjahr trocken. So sind bis 90 % aller wirbellosen Wassertierarten verschwunden, die manchen Vogelarten wie der Großen Rohrdommel jetzt für die Aufzucht der Jungen fehlen. Zu meiner Schulzeit, Anfang der 1950er Jahre, habe ich schon auf dem Weg zu den Teichen Wiedehopfe und 10 bis 15 Blauracken gesehen. Im Schemsteich erfreute uns eine Trauerseeschwalbenkolonie, die es schon lange nicht mehr gibt. Vor einigen Jahren kam das Verschwinden der Lachmöwenkolonie dazu. So manche Art ist weggeblieben, neue Arten kamen hinzu oder wurden häufiger. Seeadler und Kolkrabe haben zugenommen, jedoch ist der Fischadler als Brutvogel verschwunden und ist heute allenfalls Durchzügler. 1967 identifizierte Förster Bruchholz einen Marderhund, der in einer Farm von Hausenten am Großteich in ein Eisen geraten war. Mink und Waschbär kamen später dazu. Diese „Neubürger“ gefährden als gute Schwimmer heute die Gelege von Wasservögeln, die früher vor Füchsen sicher waren. 107
Zur Geschichte des „Schlosses Niederspree“ Das Rittergut Spree stammt aus dem Besitz der Familie von Martin aus Rothenburg. Im Jahre 1907 war es aus dem Besitz derer von Dießbach erworben worden. Im Jahre 1917 starb der Käufer jung und vererbte es an zwei Töchter zu gleichen Wertteilen. Die Teile hießen fortan Ober- und Niederspree. Oberspree wurde später verkauft, jetzt heißt es nur noch Spree. Die andere Tochter, der Niederspree gehörte, heiratete einen Hauptmann Thiel. Zu Niederspree gehörte das Vorwerk, auch das „Spreer Heidehaus“ genannt. 1919 wurde mit dem Bau von Schloss Niederspree begonnen. 1920 zog die Familie Thiel ein. Im Jahre 1925 wurde nochmals angebaut. Das Teichgebiet war auf drei Besitzer verteilt; der Familie Thiel gehörte der mittlere Teil. Nach der Enteignung nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Teiche zu einem Betrieb vereinigt. Der Wirtschaftshof wurde zum Sitz der Fischwirtschaft, während das Schloss eine Zeit als Frauengefängnis für Frauen von Offizieren, Fabrikbesitzern u. a. diente. Danach beherbergte es eine Forstfachschule, dem die Unterbringung von Piloten des NVA-Flugplatzes Rothenburg und schließlich der Staatssicherheit folgte. Der Begriff MZO (= Mehrzweckobjekt) lässt offen, wofür Niederspree der Stasi diente. An der Vertreibung der Stasi noch 1989 hatte Pfarrer Havenstein aus Daubitz als Mitglied des Neuen Forum und der CDU wesentlichen Anteil. Damit stand er in der Verpflichtung, eine Nachnutzung zu suchen. Bei einem zufälligen Treffen im Dorfladen fragte er mich nach einer Idee. Meinen spontanen Einfall, eine Bildungsstätte für Natur- und Umweltschutz einzurichten, musste ich binnen 24 Stunden zu Papier bringen. Nachdem ich lange nichts gehört hatte, sollte es dann ganz schnell gehen. Der Aufbaustab des neuen Umweltministeriums Sachsens hatte die Objektbesichtigung durch eine Delegation des Umweltministeriums Stuttgart Ende April organisiert – es sollte dessen Beitrag Ost werden. Schon vier Tage später fand ich mich in einer Beratung in Stuttgart wieder. Nach einer Beratung meiner Vorschläge mit Fachleuten hatte ich noch am gleichen Tag für 50.000,00 DM die Bestellungen für die gewünschte Ausrüstung auszulösen!! Ab 1. Mai war ich von meiner Arbeitsstelle frei gestellt, weil zum Weltumwelttag Anfang Juni die offizielle Einweihung vorgesehen war. Dazu wurden 30 Jugendliche aus Baden-Württemberg erwartet, die mit 30 Jugendlichen aus unserer Gegend in Niederspree einen mehrtägigen gemeinsamen Arbeitseinsatz planten. Zu den bestellten Geschenken kamen danach Bürotechnik, ein gebrauchter LKW UNIMOG und für über 100.000,00 DM für Bauarbeiten (neue Heizung, neue Fenster) dazu. Dann stellte sich die Frage nach der Trägerschaft. Zuerst sollte es das Land sein, dann wurde es bis Ende 1990 noch von der Verwaltungsbehörde geführt. 1993 wurde ein Trägerverein und bald auch ein Förderverein gegründet. 2001 übernahm ein Hotelier aus Bad Muskau die Pacht. Seitdem wird es als Landschulheim genutzt, das Waldorfschüler dominieren, Lehrgänge sind aber weiterhin möglich. 108
Im Dienste des Artenschutzes Chroni
Kontakt Landratsamt Görlitz Untere
10 Zuhause im Landkreis Gör litz D
4
Der Niederschlesische Oberlausitzkr
8 Titelblatt des ersten Bandes der
1551 „Landesordnung gemeiner Stä
Daten aus der Gründungsgeschichte
1844 Der Totenstein, bekanntester,
In der sehr sorgfältig geführten
1908 Gründung des Landesvereins S
1929 Nach Braeß hat sich der Lande
1933 Die Naturforschende Gesellscha
24 Julia Hammerschmidt: 200 Jahre N
26 Heckenpflanzung, Foto: Hans-Diet
1949 Mit der Entstehung der beiden
ca. 1955 Beginn der Rekultivierungs
Altvater des Naturschutzes um Weiß
Biologielehrer. Durch seine persön
Talsperre Quitzdorf sowie an den be
1962 Dr. Hiebsch, Heinz / Institut
Sein Gegenüber zuckt mit den Schul
1963 Heinz Kubasch, Kreisnaturschut
1965 Arbeitstagung der sächsischen
Eckart Dahlke - ein Leben mit der F
1972 Christian Klouda - übernimmt
50
1971 Deutscher Kulturbund Niesky, K
54 Kiebitz, Flussregenpfeifer und B
2003 Neuberufung von Kreisnaturschu
2004 10 Jahre Biosphärenreservat
2004 Naturschutzhelfer Fritz Nowusc
Geburtstagsehrung anlässlich des 8
166 Bachpaten am Feldmühlgraben Ho
Wo bleibt die Jugend im ehrenamtlic
170 Anschreiben Rat des Bezirkes Dr
172 Chronik der AG „Junge Naturfo
Station Junge Naturforscher und Tec
Spezialistenlager haben eine lange
Spezialistenlager - eine Form der F
Das Naturschutzzentrum Schloss Nied
Internationales Jugendcamp 1993 Bli
184 Internationales Ökocamp, SZ Ni
Umweltbildung im Biosphärenreserva
188 Chronik der NABU Regionalgruppe
190 Lausitzer Rundschau - online 26
192
Kranich (Grus grus) Gefährdung Sac
Amphibien und Reptilien Im Kreis We
Projekt des Biosphärenreservates P
Kreuzkröte Foto: Kay Sbrzesny Kreu
Der Storchenpapa und seine „Kinde
204 Chronik der NABU Regionalgruppe
206 Chronik der NABU Regionalgruppe
Beispiel Fischaufstiegshilfen (Fisc
210 Pflege- und Instandsetzungsmaß
zu den seltenen Brutvögeln im Bios
Moorveilchen (Viola uliginosa) Gef
216 Exkursion in die Muskauer Heide
Projekte: Berzdorfer See Südlich v
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haus „Blauer Hecht“ in der Nei
Verein Sächsischer Ornithologen e.
NABU-Regionalgruppe Weißwasser Geg
Zum Gedenken an Erwin Jainsch 17.9.
Ökologisches Projekt „Natur auf
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Neophytenbekämpfung Japanischer Kn
1997 wurden zum Beispiel folgende P
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NABU-Regionalgruppe Ornithologie Ni
Hans Blümel (28. Februar 1938 - 6.
Förderverein für die Natur der Ob
intensiven Nutzung verschont. Diese
Name Verzeichnis / Betreutes Ehrena
Name / Betreutes Gebiet / Funktion
Name / Betreutes Gebiet / Funktion
Hochstein Landeskrone Rotstein Tals
Beschlüsse des Kreistages des Nied
Militzer, M. (1936): Die botanische
Heyne, P. (1994): Probleme der zuk
Verzeichnis verwendeter Abkürzunge
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Laden...
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