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Chronik der Naturschutzarbeit (Band II)

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Naturschutzarbeit im Niederschlesischen Oberlausitzkreis (NOL)

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• • • • • • • • • • • • • • • • • • Naturschutzarbeit • • • • • • • • • • • • • nach • • • 1989 • • • • • • • • Naturschutz-Domizil übergeben Landrat Erich Schulze vollzog Einweihung der neuen Station am Braunsteich Weißwasser. In den gestrigen Vormittagsstunden hatte bereits die Koordinierungsgruppe Kreisreform der Noch-Landkreise Weißwasser, Niesky und Görlitz-Land in den Räumlichkeiten der Naturschutzstation am Braunsteich getagt. „Die sollten ruhig sehen, was hier geschaffen wurde und was es künftig zu erhalten gilt“, war man sich im Umfeld des Landrates einig. Dieser begrüßte dann am Mittag zur offiziellen Einweihung dieses Domizils für den Naturschutz willkommene Gäste aus dem Staatlichen Umweltministerium, LAUBAG-Vorstand Dr. Kurt Häge sowie Naturschützer aus der Region und Kommunalpolitiker. Auch wenn die Eigentumsfrage noch immer nicht endgültig geklärt sei, so der Landrat, biete die neue Station optimale Arbeitsbedingungen und einen attraktiven Anlaufpunkt für die ehrenamtlichen Naturschützer. Die Größe des Hauses sei annehmbar, es befinde sich in einem Landschafts- und Naturschutzgebiet, und auch die Nähe zu Weißwasser ist gegeben. Das sei vor allem wichtig, um die Schuljugend mit der Problematik vertraut zu machen und interessierten Besuchern einen Einblick in die wichtige Arbeit des Naturschutzes zu ermöglichen. Natürlich bedurfte das Vorhaben für seine Realisierung eines griffigen Konzeptes und der Unterstützung vieler. Dank sei hier der LAUBAG gesagt, die 279.000 Mark zur Verfügung stellte. Vom Umweltministerium erreichte den Kreis eben so viel Fördergeld. Die anstehenden Arbeiten konnten mit Hilfe von ABS und Zivildienstleistenden erledigt werden. LAUBAG-Vorstand Dr. Kurt Häge bedankte sich für die Einladung, denn ihm sei bewusst, wie groß doch das Spannungsfeld zwischen industrieller Nutzung der Landschaft und dem Naturschutz ist. Daher freue er sich zwar über die öffentliche Würdigung der LAUBAG für die zur Verfügung gestellte Viertelmillion. „Aber Akzeptanz kann man nicht kaufen. Unserem Unternehmen liegt es sehr am Herzen, zusammen mit dem praktischen Naturschutz zu arbeiten. Wir sind nicht nur Geber und Unterstützer, sondern in diesen Fragen vor allem Nehmer“. Die Dimensionen des hiesigen Bergbaus stellen die Umweltschützer vor große Aufgaben. Der LAUBAG sei das bewusst, daher könne man immer mit ihrer Unterstützung rechnen. „Mit der Fertigstellung dieses herrlichen Objektes ging für uns ein Traum in Erfüllung. Ein regionales Zentrum für den Naturschutz in Verbindung mit der Landschaftspflege. Von hier aus wollen wir versuchen, dem Aussterben der Tier- und Pflanzenarten ein Stopp zu setzen und das, was da ist, zu erhalten“, so Dr. Fritz Brozio, Leiter der Naturschutzstation, vor den Gästen. Voller Freude führte er diese anschließend durch das neue Domizil, der Heimstatt für das freiwillige Bündnis verschiedener sich engagierender Vereine für die Natur. Für Anfang 1994 kündigte Dr. Brozio eine ständige Ausstellung an. Sie ist dem Thema „Naturschutz und Bergbau“ gewidmet. Gabriela Nitsche Archiv UNB des Landkreises Görlitz, Presseartikel ohne nähere Bezeichnung (Abschrift) 117

Gottfried Unterdörfer geboren: 1921 in Zschornau bei Kamenz / Oberlausitz gestorben; 9.9.1992 in Uhyst / Oberlausitz Beruf: Förster, Schriftsteller Werke: Du lebst vom Du, Gedichte, Union Verlag Berlin, 1959, 1962; Dem Holzhaus gegenüber, Erzählungen, Union Verlag Berlin, 1960, 1963; Ich will den Bogen setzen, Gedichte, Union Verlag Berlin, 1964; Von Abend zu Abend, Neun Liebesgeschichten, Union Verlag Berlin, 1965, 1967; Nicht die Bäume allein, Erzählungen und Skizzen, Union Verlag Berlin, 1968, 1971; Regenzeit und Reiherruf, Erzählungen und Betrachtungen, Evangelische Verlagsanstalt Berlin, 1971; Wildtaubenruf, Erzählungen und Gedichte, Union Verlag Berlin, 1973, 1976; Jahresringe, Geschichten unter Bäumen, Union Verlag Berlin, 1981; Weltreise in das lange Holz, Ausgewählte Prosa, Union Verlag Berlin, 1984; Wege und Wälder, Kleine Prosa, Union Verlag Berlin, 1986; Ich möchte einen Kranich sehen, Erzählungen, Gedichte und ein Tagebuch, Lusatia Verlag Bautzen, 2001; Als die Sümpfe blühten, Erzählungen, Lusatia Verlag Bautzen, 2010 Der Dichterförster von Uhyst Der Förster und Naturfreund Am 26. August 1950 heiratete Unterdörfer Christa Burghardt in Kamenz und im selben Jahre zogen sie nach Uhyst/Spree, wo er eine Stelle als Revierförster antrat. 1955 konnten sie schließlich das neue Forsthaus beziehen. […] Besonders die vielgestaltige Vogelwelt der umliegenden Teichlandschaft hatte es ihm angetan. Er zählte die bedeutenden Ornithologen Dr. Wolfgang Makatsch und auch Dr. Gerhard Creutz zu seinen engen Bekannten, ebenso den Botaniker Max Militzer. Häufig führte er Schülergruppen durchs Revier oder ging zu ihnen in die Schule. Er sah es als seine Mission an, der jungen Generation die Liebe zur Natur nahezubringen. Er erlebte ihre Zerstörung durch den sich ausweitenden Braunkohlentagebau hautnah, als allein in seinem Revier ca. 1/3 des Waldes verloren ging. Sein Engagement für den Naturschutz wurde zur Hoffnung für viele Gleichgesinnte, brachte er in der DDR aber wiederholt in Konflikt mit dem Staat. Er unterstützte die kirchliche Umweltarbeit, und der Kummer über die angerichtete Naturzerstörung und den Heimatverlust für viele Menschen kommt in vielen seiner Werke zum Ausdruck. Auch wenn die ökonomischen und politischen Zwänge schier übermächtig waren, hatte sein stetes Bemühen manchen Erfolg. Mit Generationen von Uhyster Schülern wurden von ihm und seinen Mitarbeiterinnen 500 Nistkästen aufgehängt, mehr als 50 wilde Müllplätze beseitigt und hunderttausende Kiefernsämlinge gepflanzt. In Erinnerung an den gemeinsamen Kampf um die Erhaltung der Natur stellten Freunde an eine alte gerettete Eiche im März 2000 einen Stein mit dem aus seinem Buch „Wege und Wälder“ stammenden Spruch: „Wanderer, deinen Augen Glück.“ […] 118

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