• • • • • • • • • • • • • • • • • • Naturschutzarbeit • • • • • • • • • • • • • nach • • • 1989 • • • • • • • • Der Natur verpflichtet – die Natur schützen! Die Naturschutzarbeit basierte zu DDR-Zeiten ausschließlich auf ehrenamtlicher Grundlage. Auch heute, nachdem es einige besoldete Naturschützer gibt, ist auf die Mitwirkung der Leute, die in Gummistiefeln mit umgehängtem Fernglas, und mit der Lupe und Notizblock in der Tasche durch Wald und Feld streifen, unerlässlich. Sie verfügen über die exakten Regionalkenntnisse und der Naturausstattung, sie wissen um die Standorte gefährdeter Pflanzenarten, wissen um Brutstätten und Aufenthaltsorte vom Seeadler bis zum Schmetterling. Christian Klouda, langjähriger Kreisnaturschutzbeauftragter, kennt seine Mitarbeiter, weiß, wo was getan werden muss. In den alten Bundesländern ging man nicht sonderlich pfleglich mit Naturausstattungen um, das Geld bestimmte den Kurs. Naturschützer aus den alten Bundesländern warnen deshalb: „Macht nicht die Fehler, wie wir sie gemacht haben, sonst ist eure einmalige Naturausstattung auch zum Teufel.“ Dazu gehört in erster Linie Diskretion. Herr L. aus Baden-Württemberg hatte z. B. voller Stolz einen Orchideenstandort gezeigt. Wenig später gab es von Stuttgart aus, Busreisen zur Orchideenblüte. Ergebnis – der Hang wurde binnen kurzer Zeit zertrampelt und die Orchideen damit vernichtet. Die Vermarktung setzt bekanntlich ganz schnell ein, die Auswirkung auf die Natur kann schlimme Folgen haben. Heute droht eine weitere Gefahr unserer Natur, die internationale Tiermafia! Auch hier müssen die Naturschutzhelfer durch Bewachung der Brutstätten schützend helfen, besonders auch an Sonn- und Feiertagen. Natürlich können die Helfer nur höflich Waldbesucher bitten, diese oder jene Örtlichkeiten zu meiden. Exakte Angaben werden aus Schutzgründen nicht gemacht. Wenn z. B. ein junger Seeadler für 5000 DM zu den Ölscheichs gelangt, dann lässt sich leicht die Kette der Unholde erahnen, die dahinter steht. Die beste Sicherheit für die lebenden Juwelen der Landschaft ist immer noch die Verschwiegenheit! Erfreuliche Ergebnisse sind auch beim Fischotter zu berichten. Trotz extrem hoher Verkehrsverluste von über 30 Tieren in vergangenem Jahr ist der Bestand offensichtlich in weiten Teilen nicht rückläufig. Dass heute eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt in unserer Region vorhanden ist, verdanken wir zu einem erheblichen Teil den vielen ehrenamtlichen Naturschützern, den Menschen, die sich besonders dem Schutz der Natur verpflichtet fühlen. Ihr unauffälliges Wirken wird mitunter als unbequem und hinderlich empfunden, wenn einer Naturzerstörung vorgebeugt wird. Das war früher der Fall und ist heute nicht anders, manch einer glaubt immer noch, dass Ökonomie und Marktwirtschaft doch ohne jede Abstriche Vorrang haben müssten! „Aus Wald und Flur“ Quelle: Nieskyer Wochenkurier, 13.4.1994 125
Vogelkundler Dieter Pannach veröffentlichte bereits über 80 Beiträge Von Georg Häusler In Tzschelln wurde Dieter Pannach vor 44 Jahren geboren und erlebte in diesem idyllischen Dorf an der Spree seine Kindheit, wuchs im Wald und auf den weiten Wiesen auf. Der Gesang der Vögel erfreute ihn schon als Kind. Sein Vater zeigte ihm den Buchfink und andere Vogelarten und schenkte ihm ein Opernglas, damit er die Vögel besser beobachten konnte. Seine Liebe zur Natur setzte sich in der Jugend fort und lässt ihn nicht mehr los. Als Schüler der elften Klasse der Erweiterten Oberschule „Lew Landau“ in Weißwasser schrieb er seine Jahresarbeit zum Thema „Brutbiologie des Neuntöters“. Seine gründlichen, genauen Beobachtungen kamen ihm dabei zugute. Sogar während der Zeit bei der NVA setzte er seine Vogelbeobachtungen fort. Im November 1974 zog er nach Boxberg, wo er als Maschinist im Kraftwerk Arbeit gefunden hatte. Den Beruf hatte er bereits während der Schulzeit an der EOS gelernt. Wie vereinbart sich dieser Beruf im Kraftwerk mit der Tätigkeit für den Naturschutz? Diese Frage ist für den Kreisnaturschutzbeauftragten – eine ehrenamtliche Tätigkeit – nicht schwer zu beantworten. „Das bereitet mir keine Herzbeschwerden, denn das Kraftwerk Boxberg erfüllt die Umweltnormen“, sagt er. Demgegenüber weist er darauf hin, dass die Kohle die Landschaft verschleiße. Aber was wäre ein Braunkohlekraftwerk ohne Kohle? Die Naturschutzarbeit in der DDR übergeht er dabei nicht, sondern lobt die vorbildliche Tätigkeit beim Arten- und Biotopschutz, während es dagegen mit der Belastung der Umwelt durch das Kraftwerk schlimm aussah. Im Bereich des Naturschutzes sind es seit Jahrzehnten Erfassungsarbeiten im Gelände, Feldforschung, Inventarisierung und Kartierung, die Dieter Pannach am Herzen liegen. Das setzt natürlich Artenkenntnis voraus. Er arbeitet an Projekten wie der Brutvogelkartierung in Sachsen und damit an dem Atlas der Brutvögel des Freistaates. Etwa 80 wissenschaftliche Veröffentlichungen stammen aus seiner Feder. Überwiegend sind es ornithologische Beobachtungen, aber auch Beobachtungen von Fischen und Säugetieren. Zahlreiche Mitteilungen sind in den „Abhandlungen und Berichten des Naturkundemuseums Görlitz“ erschienen, so über die „Beachtliche Winterkonzentration von Seeadlern in der nördlichen Oberlausitz“, die er gemeinsam mit Wilfried Spank veröffentlichte. Er berichtete über die Dorngrasmücke, die Weihe, den Weißstorch und den Graureiher in der Heimat, aber auch über den Karmingimpel in Bulgarien und die Heckenbraunelle in Ungarn. In den „Ornithologischen Mitteilungen“ berichtete Dieter Pannach über den Sonnenvogel in der Großkantine des Kraftwerkes Boxberg, über die Kohlmeise, welche die Haubenmeise imitiert, über die nächtliche Balz der Schellente, über eine Farbabweichung beim Kuckuck, um nur einige Beispiele zu nennen. Wenn Dieter Pannach über die Tiere der Heimat, der Oberlausitz, spricht, glänzen seine Augen. „Wir haben im Altkreis Weißwasser die größte Flachlandbrutpopulation des Birkhuhns in Deutschland“, meinte er und fügt hinzu, dass Seeadler, Kranich, Fischotter in einem guten Bestand, die Reiher-Kolonie bei Reichwalde in unserer Region heimisch sind. Zwar machte die Kohle viel kaputt, aber bisher hier seltene oder unbekannte Arten vermehrten sich, wie der Brachpieper und die Sperbergrasmücke. Bei dem Gänsesäger, dem Karmingimpel und der Bartmeise erfolgte eine Arealerweiterung. „Ohne meine Naturschutzleute bin ich nichts“, sagte Dieter Pannach. Der Kreisnaturschutzbeauftragte lobte den Freiwilligen Naturschutzdienst Sachsens im Altkreis Weißwasser. 126
Im Dienste des Artenschutzes Chroni
Kontakt Landratsamt Görlitz Untere
10 Zuhause im Landkreis Gör litz D
4
Der Niederschlesische Oberlausitzkr
8 Titelblatt des ersten Bandes der
1551 „Landesordnung gemeiner Stä
Daten aus der Gründungsgeschichte
1844 Der Totenstein, bekanntester,
In der sehr sorgfältig geführten
1908 Gründung des Landesvereins S
1929 Nach Braeß hat sich der Lande
1933 Die Naturforschende Gesellscha
24 Julia Hammerschmidt: 200 Jahre N
26 Heckenpflanzung, Foto: Hans-Diet
1949 Mit der Entstehung der beiden
ca. 1955 Beginn der Rekultivierungs
Altvater des Naturschutzes um Weiß
Biologielehrer. Durch seine persön
Talsperre Quitzdorf sowie an den be
1962 Dr. Hiebsch, Heinz / Institut
Sein Gegenüber zuckt mit den Schul
1963 Heinz Kubasch, Kreisnaturschut
1965 Arbeitstagung der sächsischen
Eckart Dahlke - ein Leben mit der F
1972 Christian Klouda - übernimmt
50
1971 Deutscher Kulturbund Niesky, K
54 Kiebitz, Flussregenpfeifer und B
56 Senckenberg Museum für Naturkun
1979 Protokoll der Anlaufbesprechun
1978 Schutzmaßnahmen für die vom
1979 Arbeitsplan 1979 - Kreis Görl
1980 Arbeitsprogramm 1980 - Kreis G
66 Quelle: Archivunterlagen UNB Kre
1981 Arbeitsplan - Kreis Görlitz:
1982 Naturschutz-Information an die
1983 Beratung zur Klärung der best
Spezialistenlager haben eine lange
Spezialistenlager - eine Form der F
Das Naturschutzzentrum Schloss Nied
Internationales Jugendcamp 1993 Bli
184 Internationales Ökocamp, SZ Ni
Umweltbildung im Biosphärenreserva
188 Chronik der NABU Regionalgruppe
190 Lausitzer Rundschau - online 26
192
Kranich (Grus grus) Gefährdung Sac
Amphibien und Reptilien Im Kreis We
Projekt des Biosphärenreservates P
Kreuzkröte Foto: Kay Sbrzesny Kreu
Der Storchenpapa und seine „Kinde
204 Chronik der NABU Regionalgruppe
206 Chronik der NABU Regionalgruppe
Beispiel Fischaufstiegshilfen (Fisc
210 Pflege- und Instandsetzungsmaß
zu den seltenen Brutvögeln im Bios
Moorveilchen (Viola uliginosa) Gef
216 Exkursion in die Muskauer Heide
Projekte: Berzdorfer See Südlich v
Beispiel Naturschutzkonzeption Land
haus „Blauer Hecht“ in der Nei
Verein Sächsischer Ornithologen e.
NABU-Regionalgruppe Weißwasser Geg
Zum Gedenken an Erwin Jainsch 17.9.
Ökologisches Projekt „Natur auf
Pfarrteiche in Reichenbach Vor …
Neophytenbekämpfung Japanischer Kn
1997 wurden zum Beispiel folgende P
ZOOschule des Naturschutz-Tierparks
NABU-Regionalgruppe Ornithologie Ni
Hans Blümel (28. Februar 1938 - 6.
Förderverein für die Natur der Ob
intensiven Nutzung verschont. Diese
Name Verzeichnis / Betreutes Ehrena
Name / Betreutes Gebiet / Funktion
Name / Betreutes Gebiet / Funktion
Hochstein Landeskrone Rotstein Tals
Beschlüsse des Kreistages des Nied
Militzer, M. (1936): Die botanische
Heyne, P. (1994): Probleme der zuk
Verzeichnis verwendeter Abkürzunge
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Laden...
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