• • • • • • • • • • • Artenschutz • • • • • • • • • und • • • Artenschutzprojekte • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Damit geht auch die Saison für Ernst Gottschlich zu Ende. Der 55-Jährige betreut die Kraniche im Niederschlesischen Oberlausitzkreis. In den Wochen Ende Februar und Anfang März legt er sich auf die Lauer, wenn die Vögel aus ihren Winterquartieren zurück zu den Sommersitzen kommen. Er kontrolliert dann vor allem, ob alle Brutplätze wieder bezogen sind. Seit acht Jahren hat sich die Population bei etwa 40 Paaren stabilisiert, berichtet der Angestellte im Naturschutzreferat des Landratsamtes. Schon mit sieben Jahren hatte ihm ein Vogelkundler die Liebe zur Natur beigebracht. 1972 ist er bereits als ehrenamtlicher Betreuer eingestiegen. Damals gab es zwei Paare nahe dem Elternhaus in Kreba, nur ganze zehn waren es im Kreis. Wenn im April die Brut beginnt, hält sich Gottschlich zunächst einmal fern aus den Revieren. Er will möglichst Störungen von seinen Schützlingen fern halten, die sich ihre großen Nester am Boden gleich auf der Wasserfläche bauen. „Wenn ich allein komme, merken sie nur kurz auf. Ich glaube, die kennen mich schon. Denn wenn ich jemanden mitbringe, werden die Vögel schon ziemlich unruhig.“ So beobachtet er die Kraniche oft nur aus der Distanz. Das Fernglas ist daher eins seiner wichtigsten Werkzeuge. Zur Brutzeit haben sich die Kraniche mit ihrem silbern schimmernden Gefieder einen besonderen Schutz angewöhnt. Sie tarnen sich mit Schlamm aus den Teichen, lassen ihn über Flügel und Körper fließen. So nehmen sie eine braun-graue Farbe an und sind kaum von ihrer Umgebung zu unterscheiden. Erst wenn die Jungen geschlüpft sind, bricht Gottschlich zur nächsten Inspektion auf: Wie viele Jungvögel gibt es in diesem Frühjahr und wie viele von ihnen kommen durch, will er wissen. Die Gefahren für den Nachwuchs sind zahlreich. Waschbären versuchen, die Eier zu rauben. Füchse und Marderhunde stellen den eben geschlüpften Jungvögeln nach. Die verlassen nämlich sofort das Nest und gehen im nahen Umkreis auf die Suche nach Nahrung. In der Phase haben es die Altvögel natürlich schwer, ihre Jungen zu schützen. Zwei Wochen lang ist die Gefahr am größten, ist Gottschlichs Erfahrung. Danach hat es der Nachwuchs meistens geschafft. Sogar der Seeadler macht Jagd auf junge Kraniche, manchmal auch auf ausgewachsene Vögel. Vor drei Wochen musste Gottschlich eingreifen, als ein Seeadler aus der Nachbarschaft einen Jungvogel gegriffen hatte, aber nicht halten konnte. Der kleine Kranich überlebte mit einem gebrochenen Flügel. Daraufhin blieben die Eltern fast ständig am Boden, um ihr angeschlagenes Kind nicht schutzlos allein zu lassen. So wurde auch das Geschwisterkind nicht zum Flugtraining angehalten. Deshalb fing der Betreuer mit einigen Helfern den kranken Vogel ein, um den Bruch zu schienen und die Verwandtschaft zum Aufstieg in die Lüfte zu bewegen. […] Auch organisatorisch bemüht sich Gottschlich um ein möglichst störungsfreies Leben für seine Kraniche zumindest in der kritischen Brutzeit. Normalerweise ist der beste Schutz für sie, wenn niemand weiß, wo ihre Reviere sind – denn allzu oft treibt die Neugier Menschen in ihre Nähe. Aber mit den Forstämtern hält er Kontakt, dass sie die Nistgebiete nicht mit Holzeinschlag belästigen. Er spricht auch mit Jägern, die Reviere zu meiden. […] Stefan Rössel: Herr Gottschlich schützt die Kraniche. Heide- und Teichlandschaft. – Sächsische Zeitung vom 2. Oktober 2004 (Auszug) 195
Amphibien und Reptilien Im Kreis Weißwasser wurden bisher 12 Amphibien- und 6 Reptilienarten (davon insgesamt 4 stark gefährdete und 9 gefährdete Arten der „Roten Liste im Freistaat Sachsen“) nachgewiesen. Über das Vorkommen informieren die Verbreitungskarten. Häufigste Vertreter der Amphibien sind Wasserfrosch und Erdkröte. Bei den Reptilien dominieren Zauneidechse und Ringelnatter sowie Blindschleiche. Ungenügend ist der Erkenntnisstand über das Vorkommen von Seefrosch und Kleinem Wasserfrosch (Artproblematik!). Auch die Knoblauchkröte, Glattnatter und Wechselkröte (Erstnachweis erst 1988 in Boxberg für das Kreisgebiet) sind sicherlich weiter verbreitet als derzeit bekannt. Weite Teile des Landkreises waren und sind für die feldherpetologische Forschung verschlossen, da sie Tagebaugelände, Truppenübungsplätze und sonstige Sperrgebiete (Altbergbaugebiete, extrem waldbrandgefährdete Bereiche) sind. Festgestellte Arten im Kreis Weißwasser (Stand 1994): Kammmolch (Triturus cristatus) (2) Bergmolch (Triturus alpestris) (3) Teichmolch (Triturus vulgaris) (R) Rotbauchunke (Bombina bombina) (2) Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) (3) Erdkröte (Bufo bufo) (R) Wechselkröte (Bufo viridis) (3) Kreuzkröte (Bufo calamita) (2) Laubfrosch (Hyla arborea) (3) Teichfrosch (Rana esculenta) Grasfrosch (Rana temporaria) (R) Moorfrosch (Rana arvalis) (3) Reptilien: Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) (1) Blindschleiche (Anguis fragilis) (3) Zauneidechse (Lacerta agilis) (3) Waldeidechse (Lacerta vivipara) (R) Ringelnatter (Natrix natrix) (3) Schlingnatter (Coronella austriaca) (2) Kreuzotter (Vipera berus) (2) Quelle: Dieter Pannach; Notizen zur Herpetofauna des Landkreises Weißwasser. Naturschutz im Kreis Weißwasser. Landschaften, Lebensräume, Geschützte Arten. Heimatkundliche Beiträge für den Landkreis Weißwasser/ Oberlausitz Heft II 1994. (Angaben in Klammern sind Gefährdungskategorien aus der Roten Liste Sachsens von 1991: 1 – vom Aussterben bedroht; 2 – stark gefährdet; 3 – gefährdet; R – extrem selten) 196
Im Dienste des Artenschutzes Chroni
Kontakt Landratsamt Görlitz Untere
10 Zuhause im Landkreis Gör litz D
4
Der Niederschlesische Oberlausitzkr
8 Titelblatt des ersten Bandes der
1551 „Landesordnung gemeiner Stä
Daten aus der Gründungsgeschichte
1844 Der Totenstein, bekanntester,
In der sehr sorgfältig geführten
1908 Gründung des Landesvereins S
1929 Nach Braeß hat sich der Lande
1933 Die Naturforschende Gesellscha
24 Julia Hammerschmidt: 200 Jahre N
26 Heckenpflanzung, Foto: Hans-Diet
1949 Mit der Entstehung der beiden
ca. 1955 Beginn der Rekultivierungs
Altvater des Naturschutzes um Weiß
Biologielehrer. Durch seine persön
Talsperre Quitzdorf sowie an den be
1962 Dr. Hiebsch, Heinz / Institut
Sein Gegenüber zuckt mit den Schul
1963 Heinz Kubasch, Kreisnaturschut
1965 Arbeitstagung der sächsischen
Eckart Dahlke - ein Leben mit der F
1972 Christian Klouda - übernimmt
50
1971 Deutscher Kulturbund Niesky, K
54 Kiebitz, Flussregenpfeifer und B
56 Senckenberg Museum für Naturkun
1979 Protokoll der Anlaufbesprechun
1978 Schutzmaßnahmen für die vom
1979 Arbeitsplan 1979 - Kreis Görl
1980 Arbeitsprogramm 1980 - Kreis G
66 Quelle: Archivunterlagen UNB Kre
1981 Arbeitsplan - Kreis Görlitz:
1982 Naturschutz-Information an die
1983 Beratung zur Klärung der best
1985 Rat des Kreises Niesky, Kreisn
1986 Dr. Gerhard Creutz 75 Jahre Ab
1986 Rat des Kreises Niesky, Kreisn
80 Artikel ohne Quellenangabe (Laus
Aus der Chronik der Gesellschaft f
84 Archiv GNU Görlitz, aus der Chr
1987 Schreiben des Rates des Bezirk
1988 Rat des Kreises Niesky, Umwelt
90
1989 42 Ehrenamtliche Naturschutzmi
1989 Arbeitsplan 1989 - Landkreis G
96
1989 Aufgaben und Probleme des Natu
Artikel für die Lokalseiten Görli
1990 Landratsamt Weißwasser, Landr
Das Buch „Die Kraniche vom Weiße
1990 1. Jahrestagung (Gründungstag
Zur Geschichte des „Schlosses Nie
1991 Naturschutzstrategie in der Re
Umweltschutzprobleme des Kreises un
Tiere in großen Teilen des westlic
Arbeit der Station Für unsere Arbe
Gottfried Unterdörfer geboren: 192
1992 Landschaftspflegeverband „La
1994 Naturschutzpreis Archiv des LP
1995 Der Förderverein Schrotholzh
Vogelkundler Dieter Pannach veröff
1996 / 97 Neue Naturschutzgebiete i
1996 Oberlausitzer Heide- und Teich
132 Chronik der Mittelschule Mücka
Dr. Fritz Brozio - Sachgebietsleite
2002 NABU Regionalgruppe Weißwasse
NSG Altteicher Moor und Große Jese
1998 40 Jahre Fachgruppe Ornitholog
-verein anzuschließen. Einem gewis
intensiven Nutzung verschont. Diese
Name Verzeichnis / Betreutes Ehrena
Name / Betreutes Gebiet / Funktion
Name / Betreutes Gebiet / Funktion
Hochstein Landeskrone Rotstein Tals
Beschlüsse des Kreistages des Nied
Militzer, M. (1936): Die botanische
Heyne, P. (1994): Probleme der zuk
Verzeichnis verwendeter Abkürzunge
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