• • • • • • • • • • • • • • • • • Naturschutzarbeit • • • • • • • • • • • • • 1949–1989 • • • • • • • • • • • • lung in der Allgemeinen Ortskrankenkasse in Breslau. Im Herbst 1932 übernahm er die Leitung der AOK in Weißwasser. Hier heiratete er und wurde Vater von vier Kindern. Nach Gefangenschaft und Flucht war die Familie 1946 wieder in Weißwasser vereint. Dennoch forderten die Strapazen dieser schweren Zeit das Leben seiner Ehefrau, die ihn mit vier kleinen Kindern allein ließ. Hinzu kamen noch die Schwierigkeiten, eine ausreichende Arbeit zu finden. Schließlich wurde ihm im Alter von 52 Jahren erstmals eine Arbeit als Lehrer für das Fach Biologie angeboten. Große Freude kam auf und auch deswegen, er hatte eine neue Mutter für seine Kinder gefunden. Seine große Liebe zur Natur konnte Reinhold Herrmann in seinem Lehreramt richtig ausleben. Das blieb keinem verborgen, denn bald darauf erfolgte seine Berufung zum Kreisnaturschutzbeauftragten für den Kreis Weißwasser. Fast die gesamte Freizeit widmete er diesem Metier. Viele Wanderungen, Exkursionen und Lichtbildervorträge über die Lausitzer Heimat füllten seine Wochenenden aus. In den Schulferien führte er Spezialistenlager für das Fach Biologie durch, arbeitete mit Kindern in der ‚Station Junger Naturforscher und Techniker‘, markierte mit ihnen Wanderwege und erarbeitete Schaukästen über die heimische Flora und Fauna. Neben seinem Lehreramt war er auch Fachberater für Das Foto zeigt Reinhold Herrmann bei einer Exkursion in den 1970er Jahren Foto: Familienchronik seiner Tochter Christine Herrmann 33
Biologielehrer. Durch seine persönliche Vorbildwirkung als Kenner und Behüter der heimischen Natur hatte er in manchen Jahrgängen allen im Kreis Weißwasser neuen Lehreranfängern dies mit auf den Weg gegeben. Eine Lichtbildserie zur heimatlichen Natur, die er selbst erstellte, dient noch heute begeisterten Naturliebhabern und auch Historikern als Arbeitsmaterial. Viele Jahre war er ehrenamtlich für den Deutschen Wetterdienst (Geschehnisse in der Pflanzenwelt) tätig und befasste sich auch mit der Malerei. Eins seiner schönsten Bilder, die Jeseritzen, ist in der Naturschutzstation am Braunsteich zu bewundern. Dieses Naturgewässer als Rest eiszeitlicher Landschaftsgestaltung wie auch das Gehängemoor und die Verlorenen Wasser bei Tränke stellten für ihn eine Besonderheit dar. Im Jahr 1963 verfasste er eine Publizistik über den Naturschutz des Kreises Weißwasser, über drei Wanderwege um Weißwasser und Lehrhilfen für den Unterrichtenden im Heimatkundeunterricht. Seine Hinweise und Empfehlungen haben noch heute einen hohen Stellenwert und sollten, besonders in den Schulen, bei der Herausbildung des Gefühls zur Heimatliebe, mehr Beachtung finden. Nachdem er auch seine zweite Frau überlebte, endete am 12. November 1990, im Alter von 85 Jahren, sein tatenreiches Leben für den Naturschutz. Ich selbst erlebte ihn sehr engagiert, als es um die Erhaltung seltener Pflanzenvorkommen ging. ‚Eines Tages …‘ , so berichtete er, ‚erfuhr ich, dass in der Nähe eines der beiden Standorte der wahrscheinlich seltensten Pflanze unserer Region, der Braunrote Sitter, eine heimische Orchidee, Grabungsarbeiten mit schwerer Technik durchgeführt wurden. Schnell setzte ich mich auf mein Fahrrad und fuhr dahin. Inmitten des Naturschutzgebietes, keiner hatte es abgesprochen, wurde ein Graben ausgehoben und das Erdreich an einer anderen Stelle abgekippt. Ich kam gerade noch zur rechten Zeit, als wieder ein Kipplader abfuhr. Ich rief dem Fahrer äußerst erregt zu, dass er diese Stelle meiden solle wegen des Braunroten Sitters, aber er verstand mich nicht oder dachte, ich sei verwirrt. Entsprechend seines Auftrages fuhr er ein paar Meter weiter und ich lief wild gestikulierend neben ihm her. Vielleicht bedauerte er mich sogar, dann hielt er an und kippte ab . . . ein großer Schreck durchfuhr mich, denn vor meinen Augen wurde eine der größten Seltenheiten in der Pflanzenwelt unserer Region bei lebendigem Leibe begraben.‘ Herr Reinhold war noch lange danach erschüttert über diesen Frevel, dass sein leidenschaftlicher Bericht mir noch heute in Erinnerung ist.“ Quelle: http://www.lr-online.de/regionen/weisswasser/Altvater-des-Naturschutzesum- Weisswasser; Art13826,1199826 34
84 Archiv GNU Görlitz, aus der Chr
1987 Schreiben des Rates des Bezirk
1988 Rat des Kreises Niesky, Umwelt
90
1989 42 Ehrenamtliche Naturschutzmi
1989 Arbeitsplan 1989 - Landkreis G
96
1989 Aufgaben und Probleme des Natu
Artikel für die Lokalseiten Görli
1990 Landratsamt Weißwasser, Landr
Das Buch „Die Kraniche vom Weiße
1990 1. Jahrestagung (Gründungstag
Zur Geschichte des „Schlosses Nie
1991 Naturschutzstrategie in der Re
Umweltschutzprobleme des Kreises un
Tiere in großen Teilen des westlic
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Gottfried Unterdörfer geboren: 192
1992 Landschaftspflegeverband „La
1994 Naturschutzpreis Archiv des LP
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1996 / 97 Neue Naturschutzgebiete i
1996 Oberlausitzer Heide- und Teich
132 Chronik der Mittelschule Mücka
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2002 NABU Regionalgruppe Weißwasse
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1998 40 Jahre Fachgruppe Ornitholog
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derspree, Ullersdorf und der Tauerw
Erinnerungen von Friedhard Förster
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150 Naturschutzhelfer Erwin Jaintsc
1999 Naturschutzhelfer Fritz Biens
154 Lausitzer Rundschau 2001, Artik
2004 Eröffnung des Kontaktbüros
2003 Neuberufung von Kreisnaturschu
2004 10 Jahre Biosphärenreservat
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Geburtstagsehrung anlässlich des 8
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Wo bleibt die Jugend im ehrenamtlic
170 Anschreiben Rat des Bezirkes Dr
172 Chronik der AG „Junge Naturfo
Station Junge Naturforscher und Tec
Spezialistenlager haben eine lange
Spezialistenlager - eine Form der F
Das Naturschutzzentrum Schloss Nied
Internationales Jugendcamp 1993 Bli
184 Internationales Ökocamp, SZ Ni
Umweltbildung im Biosphärenreserva
188 Chronik der NABU Regionalgruppe
190 Lausitzer Rundschau - online 26
192
Kranich (Grus grus) Gefährdung Sac
Amphibien und Reptilien Im Kreis We
Projekt des Biosphärenreservates P
Kreuzkröte Foto: Kay Sbrzesny Kreu
Der Storchenpapa und seine „Kinde
204 Chronik der NABU Regionalgruppe
206 Chronik der NABU Regionalgruppe
Beispiel Fischaufstiegshilfen (Fisc
210 Pflege- und Instandsetzungsmaß
zu den seltenen Brutvögeln im Bios
Moorveilchen (Viola uliginosa) Gef
216 Exkursion in die Muskauer Heide
Projekte: Berzdorfer See Südlich v
Beispiel Naturschutzkonzeption Land
haus „Blauer Hecht“ in der Nei
Verein Sächsischer Ornithologen e.
NABU-Regionalgruppe Weißwasser Geg
Zum Gedenken an Erwin Jainsch 17.9.
Ökologisches Projekt „Natur auf
Pfarrteiche in Reichenbach Vor …
Neophytenbekämpfung Japanischer Kn
1997 wurden zum Beispiel folgende P
ZOOschule des Naturschutz-Tierparks
NABU-Regionalgruppe Ornithologie Ni
Hans Blümel (28. Februar 1938 - 6.
Förderverein für die Natur der Ob
intensiven Nutzung verschont. Diese
Name Verzeichnis / Betreutes Ehrena
Name / Betreutes Gebiet / Funktion
Name / Betreutes Gebiet / Funktion
Hochstein Landeskrone Rotstein Tals
Beschlüsse des Kreistages des Nied
Militzer, M. (1936): Die botanische
Heyne, P. (1994): Probleme der zuk
Verzeichnis verwendeter Abkürzunge
264
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