Der European Energy Award® im Landkreis Görlitz Dokumentation 2008 – 2011 Bereich 2 - Kommunale Gebäude, Anlagen 43 % Ein konsequentes Energiemanagement für die kreiseigenen Gebäude ist nach der Kreisreform noch im Aufbau. Ebenso ein Energiecontrolling, welches auf einer mindestens monatlichen Ablesung durch die Hausmeister basiert. Nach der vollständigen Erfassung des Gebäudebestandes ist die Bildung von Kennzahlen abgeschlossen. Der Anteil der vierwöchigen Erfassung der Verbrauchskennziffern liegt bei weit über 50 %. Erfahrungsgemäß ist die regelmäßige Qualifikation der Hausmeister eine wesentliche Voraussetzung zum Erreichen niedriger Energieverbräuche in kommunalen Gebäuden; ebenso haben sich in anderen Kreisen Leistungsvereinbarungen bewährt, die an erreichte Energieeinsparungen gebunden sind. Im Zuge der Einführung der Doppik wurden bei allen Gebäuden Vor-Ort- Begehungen durchgeführt, die Kompetenz für Sofortmaßnahmen überprüft und das Potenzial für ein „Lastmanagement“ ermittelt. Es wird empfohlen, bei anstehenden Investitionsentscheidungen neben einer reinen Kostenbewertung auch langfristig die Betriebs- insbesondere Energiekosten und klimapolitische Faktoren wie die CO 2 Emissionen zu berücksichtigen. Bereich 3 - Versorgung, Entsorgung 78 % Die Zuständigkeit im Landkreis Görlitz beschränkt sich im Wesentlichen auf die Entsorgung/Abfallwirtschaft. Hier werden bereits im Landkreis Görlitz sehr gute Ergebnisse erreicht. Geplant ist die Erarbeitung eines gesamtkreislichen Abfallwirtschaftkonzeptes bis 2012. Eine Studie über die Reststoffnutzung zur dezentralen Energiebereitstellung aus Biomasse konnte in diesem Jahr abgeschossen werden. Bereich 4 - Mobilität 74 % Nutzbarer Handlungsspielraum besteht in der Verbesserung des effizienten Fahrzeugeinsatzes der eigenen Fahrzeuge des Landratsamtes. Mit der Verbrauchserfassung des Fuhrparks und der Begrenzung des CO 2 -Ausstoßes als Kriterium für neu beschaffte Fahrzeuge sind bereits erste sehr gute Ergebnisse zu verzeichnen. Eine Verbesserung bei der umweltfreundlichen Mobilität der eigenen Mitarbeiter soll mit der Einführung des Jobtickets erfolgen. Für den Radverkehr wird das Radwegekonzept des Freistaats Sachsen regelmäßig fortgeschrieben; das überörtliche und touristische Radwegenetz ist weitgehend gut ausgebaut und beschildert (1.200 km). Im Freistaat Sachsen wurde 2008 die Beschilderungsrichtlinie neu herausgegeben, so dass Anpassungen im Landkreis Görlitz seitdem realisiert werden. Der Nahverkehrsplan wurde 2009 überarbeitet und 2010 beschlossen. Bereits vorhanden sind ein in der Regel im Stundentakt verkehrendes, flächendeckendes Busnetz und die Anbindung an den Schienenverkehr mit guten bis sehr guten Übergangsmöglichkeiten. Seite 28 von 81
Der European Energy Award® im Landkreis Görlitz Dokumentation 2008 – 2011 Bedarfssysteme sind eingerichtet. Der Schülerverkehr wird als öffentliches Liniennetz betrieben. Die erreichten Ergebnisse sind überdurchschnittlich, insbesondere was die Mobilitätsinformation, das durch den ZVON durchgeführte Mobilitätsmarketing und die Tarifgestaltung betrifft. Öffentlichkeitsarbeit und Mobilitätsaktionen werden gezielt genutzt, um entgegen der demografischen Entwicklung die Nutzerzahlen beim ÖPNV mindestens konstant zu halten. Bereich 5 - Interne Organisation 68 % Die personelle Untersetzung der Aufgaben des Energiemanagements, des Umweltschutzes und des Bereiches Mobilität ist geklärt. Produkte und Dienstleistungen sind definiert, das Personal mit Kompetenzen ausgestattet. Der allgemeinen Aufgabe Klimaschutz als Erweiterung des Handlungsfeldes des Kreises soll mit der Schaffung einer Planstelle entsprochen werden. Richtlinien zur umweltfreundlichen Beschaffung von Büromaterialien sind vorhanden; sollten aber noch erweitert werden. Im Bereich Bau konnten mit dem Inkrafttreten der `Dienstanweisung Bau` Verbesserungen bei den Vergaben aber auch bei den Beschaffungen erreicht werden. Eine weitere Dienstanweisung verpflichtet die Mitarbeiter zur Prüfung neuer Finanzierungsmodelle. Verbesserungen sind bei den Regelungen zu den Dienstreisen möglich, insbesondere da hier Synergieeffekte zur umweltfreundlichen Mobilität der Beschäftigten bestehen und das Landratsamt damit auch einer Vorbildrolle gerecht wird. Bereich 6 - Kommunikation, Kooperation 60 % Es gibt eine regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Energie in Presseartikeln, Veröffentlichungen und auf Webseiten. Diese werden von der Verwaltung selbst aber auch von der ENO, der Energie Agentur Neiße und anderen Institutionen bzw. Arbeitsgruppen außerhalb der Kernverwaltung getragen. Dies gilt auch für Veranstaltungen und Aktionen, die zu den Themen Klimaschutz, Energieeffizienz und erneuerbare Energien durchgeführt wurden. Die Entwicklung des Leitbildes „Ein Landkreis voller Energie“ und dessen Verankerung als Element des Standortmarketings des Landkreises ist eine zentrale Aufgabe zur Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung als Klimaschutzkommune. Das Leitbild kann insbesondere zur Imageverbesserung und der Relativierung des negativ besetzten Themas Braunkohle-Bergbau bzw. Braunkohleverstromung beitragen. Zu empfehlen ist eine bessere Nutzung der Handlungsmöglichkeiten in der überregionalen Kooperation mit Polen und Tschechien. Geplant ist bislang die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen bzw. Kreisen, insbesondere die Vernetzung mit den am eea teilnehmenden Städten und Gemeinden im Landkreis. Hier konnten zwei jährliche Treffen der eea-Kommunen fest etabliert werden. Auch gibt es Aktivitäten, den Kreis Liberec beim Eintritt in den eea Prozess zu unterstützen. Hinsichtlich der Einrichtung einer kontinuierlichen Energie- und Bauberatung eröffnen sich Handlungsmöglichkeiten. Zunächst sind die Empfehlung von Bauberatungen und die Angabe von Adressen von Energieberatern im Rahmen der Baugenehmigungsverfahren vorgesehen. Dazu pflegt die Energie Agentur Neiße eine entsprechende Datenbank mit den Adressen von rund 60 Energieberatern. Seite 29 von 81
Der European Energy Award® im Land
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