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Der European Energy Award (2012-2014)

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Dokumentation 2012-2014

2.2 Ergebnisse und

2.2 Ergebnisse und Bewertung des eea-Prozesses im Landkreis Görlitz 2.2.1 Energie- und klimapolitischer Status Der eea besteht aus sechs Bereichen, die wiederum in 59 Einzelaufgaben untergliedert sind. Die Aufgaben werden in der Bewertung unterschiedlich gewichtet. Insgesamt konnte der Landkreis Görlitz maximal 315 Punkte erreichen. Mit einem Erfüllungsstand von 158 Punkten oder über 50 Prozent wäre die Zertifizierung erreicht. Die nachfolgende Tabelle zeigt das öffentliche Ergebnis. Übersicht Anzahl möglicher Punkte: 315 Anzahl erreichter Punkte: 222,4 erreichte Prozent: 71 Für den eea notwendige Punkte: 158 Entwicklung Prozentpunkte 1. Zertifizierung (2010) 63 Prozentpunkte 2. Zertifizierung (2013) 71 Insgesamt wurden 222,4 Punkte erreicht und damit 71 Prozent der möglichen Punkte. Stärken und Schwächen der verschiedenen Bereiche zeigen die folgenden Grafiken (Abb. 3, Abb. 4). Entwicklungsplanung Raumordnung Kommunikation Kooperation Kommunale Gebäude Anlagen 0 % 25 %50 % 75 % 100 % effektiv Interne Organisation Versorgung Entsorgung Mobilität geplant Abb. 3: eea-Ergebnisse der einzelnen Maßnahmenbereiche als Spinnennetzdiagramm Entwicklungsplanung, Raumordnung 71 % 11 % Kommunale Gebäude, Anlagen 61 % 16 % Versorgung, Entsorgung 48 % 0 % Mobilität 67 % 17 % Interne Organisation 86 % 10 % Kommunikation, Kooperation 75 % 10 % Total 71 % 12 % effektiv geplant 0 % 25 % 50 % 75 % 100 % Abb. 4: eea-Ergebnisse der einzelnen Maßnahmenbereiche als Balkendiagramm 18

Bund, Länder und Kommunen haben sich gesetzlich verpflichtet, eine Vorreiterrolle im Rahmen der Energiewende zu übernehmen. Diesen Anspruch Wirklichkeit werden zu lassen, bedarf großer Anstrengungen. Gerade die Kommunen im Landkreis Görlitz stellen die Veränderungen der energetischen Rahmenbedingungen vor große Herausforderungen. Steigende Energiekosten – beispielsweise für Straßenbeleuchtung und Elektroheizungen – reißen Löcher in die Haushalte. Der Landkreis Görlitz hat aus diesem Grund die Servicestelle Energie/Landkreis Görlitz beauftragt eine interkommunale Zusammenarbeit aufzubauen, die Hilfe zur Selbsthilfe organisieren soll. Zu Beginn stand eine Ist-Analyse, ein Überblick zum aktuellen Umsetzungsstand der Energiewende in den Kommunen des Landkreises Görlitz. In Einzelgesprächen ging es um alle Aspekte rund um die Themen Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Welche Themen vor Ort am dringendsten einer Bearbeitung bedürfen, lässt sich in der Abbildung 4 erkennen. Die Einführung von moderner LED-Technik verzögert sich auf Grund von zu hohen Investitionskosten. Contracting¹ kann hier ein Lösung sein, ist jedoch schwierig umzusetzen in Zeiten knapper Kassen. Ähnlich sieht es bzgl. des Gebäudebestands der Kommunen aus. Viele Heizungsanlagen sind veraltet und müssen ausgetauscht werden. Leere Kassen und komplexe Planungsansätze jedoch überfordern die Kommunen. Die Servicestelle Energie/Landkreis Görlitz ist hier ein Bindeglied, um Hilfe zur Selbsthilfe zu organisieren. So wurden beispielsweise Initialberatungen und Studenten vermittelt. In der Folge wird es darum gehen, Interessen zu bündeln und entwickelte Lösungen gemeinsam umzusetzen. Gerade wenn jeder vom anderen profitiert, entsteht neben dem finanziellen Mehrwert auch ein Mehr an Wissen. Die Energiewende bietet den Kommunen ungeahnte Chancen, stellt sie aber auch vor vielfältige Herausforderungen, wie die Erfahrungen der Servicestelle Energie/Landkreis Görlitz und der Energieagentur Bautzen ergeben haben. Die wichtigsten Themen im Rahmen der Energiewende in den Gemeinden und Städten sind Straßenbeleuchtung, energetisches Sanieren, erneuerbare Energien und Heizungstausch. Fehlende finanzielle Unterstützung sowie bürokratische Hürden ergänzt durch fehlendes Wissen behindern die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende. Dass der Einsatz erneuerbarer Energieträger sowie Anstrengungen beim Energiesparen helfen, besser zu wirtschaften, haben die Gemeinden und Städte erkannt. Beispielhaft seien hier der Trend zum Einbau von LED-Technik bei der Straßenbeleuchtung, vereinzelt der Einsatz von BHKWS und Solarthermie sowie das Interesse, selbst Energieerzeugungsanlagen zu betreiben, genannt. Neue Entwicklungen erzeugen Unsicherheiten, denen Kommunen meist hilflos gegenüberstehen. Neben den nicht unerheblichen finanziellen Hürden gibt es vor allem ein Know-How-Defizit. Wo früher nur der Kessel „Eins-zu-Eins“ getauscht wurde – fast alle Gemeinden müssen in den nächsten Jahren ihre nach der Wende eingebauten Heizungsanlagen erneuern – bedarf es heute komplexer, strategischer Überlegungen, um die erwünschten Erfolge zu erzielen. Kommunen können diese Arbeit aber auf Grund der jetzt schon bestehenden Belastungen nicht leisten. Die Folge sind suboptimale Ergebnisse und unzufriedene Bürger. ¹ Contracting ist ein rechtsähnliches Kreditgeschäft. 19

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