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Gesundheitliche Situation der Vorschulkinder - Schuljahr 2009/2010

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Gesundheitliche Situation der Vorschulkinder im Landkreis Görlitz - Schuljahr 2009/ 2010

Schulaufnahmeuntersuchungen • Der Befundbereich Sprache hat vor allem in den letzten zwei Untersuchungsjahren deutlich zugenommen. • Störungen der Feinmotorik steigen in den letzten Jahren kontinuierlich an. Bei Störungen der visuellen Wahrnehmung und emotional-psychosoziale Verhaltensauffälligkeiten ist die Zunahme besonders verstärkt in den letzten zwei Jahren (minimale Rückgänge 2010). Im Folgenden wird auf ausgewählte Befundbereiche näher eingegangen. Sprachauffälligkeiten / Sprachstörungen In der Grafik Abb. 13 wird der Anteil der sprachauffälligen Schulanfänger nach dem Befundstatus (jugendärztliche Empfehlung/Überweisung, in Behandlung, geringfügiger Befund) gezeigt. Landkreis Görlitz 45 40 Anteil der Kinder mit Sprachstörungen (in %) 35 30 25 20 15 10 2,0 13,0 3,0 14,6 4,5 14,3 3,8 14,6 4,9 15,8 9,5 11,3 19,2 15,6 5 8,8 5,7 7,9 8,5 5,8 11,0 13,3 0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 jug.ärztliche Empfehlung/Überweisung In Behandlung geringf. Befund Abb. 13: Anteil der Schulanfänger mit auffälliger Sprache Landkreis Görlitz, Einschulungsjahre 2005 – 2010 • Die Zeitreihe veranschaulicht, dass sich die Anteile in allen Bereichen 2009 erhöht haben. 2010 ist der Anteil der Kinder, die bereits in Behandlung sind wieder zurück gegangen, dafür steigt der Anteil der geringfügigen Befunde und die der jugendärztlichen Empfehlungen (Überweisungen) weiter an. • Es wird eingeschätzt, dass insgesamt eine Verschlechterung des Sprachvermögens der Vorschulkinder zu beobachten ist. Die zusätzliche Erfassung der S-ENS-Punktwerte (S-ENS = Screening des Entwicklungsstandes bei Einschulungsuntersuchungen) und deren automatische Bewertung können außerdem zu einer genaueren Dokumentation insbesondere bei grenzwertigen Befunden geführt haben. 18

Schulaufnahmeuntersuchungen • Der drastische Anstieg 2009 und 2010, der auch sachsenweit zumindest für 2009 zu verzeichnen ist (für 2010 liegen noch keine Daten vor), ist dennoch als epidemiologisch strittig anzusehen; hier müssen Rahmenbedingungen hinterfragt und nach evtl. Ursachen gesucht werden. Diese können sehr vielfältig sein, z. B. Einfluss der Kreisreform und der damit verbundenen geänderten Bedingungen (veränderte Organisation, verändertes Personal, neue Abstimmungen im Team), Fehler bei der Dokumentation und Datenerfassung, Mitwirkung externer Ärzte u. a. • Diese Aussagen werden auch im „Sächsischen Sprachbericht – Sprachkompetenz der Vorschulkinder im Freistaat Sachsen 2009“ dokumentiert. Im Ergebnis wird dazu ausgesagt, dass nicht allein der Einfluss der Kreisreform ursächlich für den Befundanstieg sein kann. Vielmehr geht man davon aus, dass der registrierte Anstieg nicht von einer dramatisch verschlechterten Sprachkompetenz verursacht wird, sondern auch durch veränderte individuell-ärztliche Befundeinschätzungen und Dokumentationen der Teiltestergebnisse zustande gekommen ist. Diese Ursachen hinsichtlich der Qualität der Beurteilung und Erfassung sind von den Ärzten des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes zu diskutieren. Auffälligkeiten der Fein- und Grobmotorik Landkreis Görlitz 35 Anteil der Kinder mit Auffälligkeiten der Fein-/Grobmotorik (in %) 30 25 20 15 10 5 0 geringf. Befund 7,8 6,4 In Behandlung jug.ärztliche Empfehlung/Überweisung 8,0 9,4 9,7 8,4 9,4 10,8 7,5 10,5 10,7 4,7 5,3 8,3 7,1 3,8 4,8 5,2 7,1 13,6 6,1 5,8 5,0 11,0 8,3 5,8 7,5 4,4 3,7 6,1 3,9 3,4 3,4 3,5 1,3 2,0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Störungen der Feinmotorik Störungen der Grobmotorik Abb. 14: Anteil der untersuchten Schulanfänger mit Auffälligkeiten in der Fein- und Grobmotorik Landkreis Görlitz, Einschulungsjahre 2005 – 2010 • Im Bereich der Feinmotorik hat sich vor allem der Anteil der Kinder mit jugendärztlichen Empfehlungen/Überweisungen merklich erhöht. • Die im Untersuchungsjahr 2009 im Vergleich zu den Vorjahren und zum Jahr 2010 auffällige Zahl bei grobmotorischen Störungen wird auf Erfassungsprobleme und einen unterschiedlichen Untersuchungsstandard zurückgeführt und nicht als Auswirkung einer problematischen Entwicklung interpretiert. 19

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