Aufrufe
vor 3 Jahren

Handlungskonzept zum nachhaltigen Wirtschaften im LK GR - Langf.

  • Text
  • Langfassung
  • Nachhaltigen
  • Handlungskonzept
  • Landkreises
  • Statistisches
  • Sachsen
  • Regionale
  • Region
  • Unternehmen
  • Regionalen
  • Nachhaltiges
  • Wirtschaften
  • Landkreis
Handlungskonzept zum nachhaltigen Wirtschaften im Landkreis Görlitz - Langfassung

Nachhaltiges

Nachhaltiges Wirtschaften im Landkreis Görlitz Konkret sollte das Landratsamt in Abstimmung mit weiteren Stakeholdern strategische Aufgaben und Ziele für die regionale Wirtschaftsförderung im Landkreis diskutieren und festlegen. Regionalkonferenzen sind Möglichkeiten, dies zu institutionalisieren. Die ENO sollte in Abstimmung mit Partnern und weiteren Akteuren vor Ort ein Umsetzungskonzept erarbeiten. Je nach thematischer Priorität und bestehenden Aktivitäten vor Ort muss die ENO ihre Funktion zu einer möglichst effektiven und effizienten Umsetzung definieren und letztlich einnehmen. Folgende grundlegende Funktionen bieten sich an: • Falls keine oder zu schwache regionale Aktivitäten bestehen, hat die ENO als Initiator zu wirken, indem Ideen und Umsetzungskonzepte erarbeitet sowie regionale Akteure, Stakeholder und potentielle Partner für das Vorhaben begeistert werden. • Bestehen keine schlagkräftigen Strukturen in der Region, muss die ENO als Träger der Maßnahmen agieren, indem sie die Projektverantwortung und Umsetzung der Maßnahmen übernimmt. • Dort, wo die Umsetzung guter Ideen und erster Ansätze an fehlenden Ressourcen scheitert, sollte die ENO als Enabler agieren, indem Kompetenzen eingebracht und Finanzierungsmöglichkeiten wie insbesondere Fördermittel erschlossen werden. • Als Vermarkter sollte die ENO dann auftreten, wenn es bereits lokale Aktivitäten gibt, die zwar erfolgreich arbeiten, für einen besseren Output oder eine stärkere Wahrnehmung aber eine aktive Unterstützung notwendig ist. • Eng damit verbunden ist die Aufgabe als Koordinator bzw. Vernetzer, die dort notwendig ist, wo es bereits eine Reihe lokaler Aktivitäten gibt, deren Effektivität und Effizienz über das Heben von Synergien aber gesteigert werden kann. Abbildung 18: Veranschaulichung des Interaktionsprozesses in der kommunalen Wirtschaftsförderung des Landkreises Görlitz Quelle: Dar. imreg (2019) 52

Nachhaltiges Wirtschaften im Landkreis Görlitz Abbildung 18 veranschaulicht die grundlegende Struktur und Funktion, welche die ENO zur Umsetzung strategischer Ziele in der regionalen Wirtschaftsförderung einnehmen sollte. Der Landkreis gibt die strategischen Ziele vor, die in Abstimmung zwischen Kreisentwicklung und ENO in ein Umsetzungskonzept münden. Aufgabe der ENO ist es dann, zusammen mit regionalen Akteuren ein Umsetzungsteam aus regionalen Akteuren zu bilden, mit anderen Worten die Zahnräder im Maschinenraum „regionale Wirtschaftsförderung“ so zu verbinden, dass eine effektive Kraftübertragung zur Umsetzung der Zielstellung gelingt. Dabei kann die Projektleitung von ENO aber auch von einem anderen Akteur gestellt werden. Für eine zügige und effiziente Projektentwicklung sind agile Prozesse bei der Maßnahmenbildung einzusetzen. Orientiert werden kann sich dabei an den Ideen des Scrum-Prozesses, der in sogenannten Sprints ein zügiges umsetzungsorientiertes Projektmanagement vorsieht. Die Akteure fungieren hierbei gemeinsam als operative Controller hinsichtlich der tatsächlichen Zielerreichung, wobei die ENO die Umsetzung gegenüber dem Amt für Kreisentwicklung widerspiegelt. Welche konkreten inhaltlichen und organisatorischen Empfehlungen lassen sich vor diesem Hintergrund für die kommunale Wirtschaftsförderung ableiten? Um dies zu gewährleisten, sind regelmäßige und interaktive Austauschformate zu entwickeln, die zum einen ein gemeinsames Commitment der Stakeholder schaffen und zum anderen verlässliche und nachhaltige Partnerschaften ermöglichen. Um dies zu unterstützen, ist eine digitale Vernetzungs-/Wissensplattform zu errichten und möglichst in der ENO-Website zu integrieren, welche einen engen Austausch der wirtschaftsfördernden Akteure ermöglicht und bedarfsgerechte Zusammenstellungen bestehender regionaler Aktivitäten zulässt. Des Weiteren ist in Form von Stammtischen ein viertel- bis halbjährlicher Austausch interessierter Akteure zu formalisieren. Das Leitbild der Nachhaltigkeit kann dabei sowohl als verbindendes Narrativ zur Weiterentwicklung der regionalen Wirtschaft als auch als Grundkonsens für die Zusammenarbeit der Akteure dienen. Das regionale Image im Landkreis und außerhalb des Landkreises muss sich grundlegend zum Positiven wandeln. Dabei sind im Arbeitsmarktbereich vor allem die Zielgruppen Schüler, Studenten, Absolventen, Rückkehrer, Pendler und Zuzugsinteressierte zu adressieren. Anderenfalls wird es schwierig sein, einer drohenden Abwärtsspirale aus Strukturwandel und demografischen Herausforderungen zu begegnen. Ein anhaltender Schwerpunkt sollte daher im Regionalmarketing liegen, bei der mit „UnbezahlbarLand“ sowie „MeinZuhauseLKGR“ bereits zielführende Instrumente entwickelt wurden. Bei der Bestandsaufnahme konnte eine Reihe weiterer Aktivitäten vor Ort von unterschiedlichen Akteuren identifiziert werden. Trotzdem wurde in Expertengesprächen und im Workshop sowie bei der vorangegangenen Unternehmenserhebung gerade hier ein entscheidendes Defizit herausgestellt. Insofern muss hier eine wesentliche Aufgabe der kommunalen Wirtschaftsförderung in den kommenden Jahren liegen, wobei die ENO verschiedene Funktionen vom Initiator bis zum Koordinator einzunehmen hat. Wichtig sind bspw. die Weiterentwicklung und Vermarktung eines zentralen Narrativs von hoher Work-Life-Balance mit viel Freiraum, günstigen Lebenshaltungskosten und steigenden Berufschancen sowie die Konzeptionierung von entsprechenden „Bausteinen“ für eine effektive Innen- und Außenkommunikation. 53

Jugend / Bildung

Zeit(ung) für Kinder

Strategie / Planung