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Integrationskonzept

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Integrationskonzept "Ankommen und Leben im Landkreis Görlitz"

Als weiteres

Als weiteres Integrationshemmnis werden Vorbehalte gegenüber Geflüchteten genannt, die sich durch die gesamte Bevölkerung ziehen. Insbesondere die Aufnahme einer Beschäftigung scheitere an Vorbehalten und Vorurteilen bei Gewerbetreibenden und Unternehmen. Aber auch die restriktiven Verfahrensweisen der Ausländerbehörde bei der notwendigen Zustimmung zu einer Arbeitsaufnahme führen zu Verhinderung bzw. Verzögerung einer Arbeitsaufnahme oder den Beginn einer Ausbildung. Als hilfreiche Unterstützung für eine gelingende Arbeit werden von den Helfersystemen folgende Punkte angeführt: Die Öffnung des Arbeitsmarktes, sowohl durch mögliche Arbeitgeber als auch durch die mitwirkenden Behörden. Die Verbesserung der Übersicht über Angebote von Kursen und die Anpassung der Angebote, die im Moment auf Grundlage des deutschen Kulturraums bestehen und sich damit wenig an den Belangen und Bedürfnissen der Geflüchteten orientieren. Neue Wege und Konzepte sind gefragt. Die Vernetzung von Anbietern und Akteuren untereinander, damit Absprachen und Kooperationen einfacher getroffen und umgesetzt werden können. Als Handelnde, insbesondere bei diesen drei Punkten, werden der Landkreis als politisches Gremium, die Verwaltung, alle sich engagierenden Personen und die Bevölkerung des Landkreises darüber hinaus genannt. Dem Landkreis wird hier eine richtungsweisende Funktion zugeschrieben. Besonders wurde aus den befragten Helfersystemen auf das Engagement der vielen Ehrenamtlichen hingewiesen, ohne die viele Initiativen, Aktionen und Hilfeleistungen unmöglich wären. Viele ehrenamtliche Helfer fühlen sich teilweise alleingelassen. Besonders weil hier die Verbindungen zu Ämtern, Behörden und Ansprechpartnern schwerer hergestellt werden können bzw. Ansprechpartner und Zuständigkeiten unbekannt sind. Hier braucht es aus Sicht der Helfer eine bessere Unterstützung und Transparenz von Zuständigkeiten, Informationsquellen und den Willen zur Zusammenarbeit in den Ämtern und Behörden. Es ist wichtig, die Engagierten in ihrer Arbeit zu unterstützen und weniger Steine in den Weg zu legen. 32 |

Das Thema Information und Transparenz in Bezug auf Migration und Integration wurde von den Helfersystemen mehrfach als wichtiger Faktor genannt, um in der Bevölkerung ein anderes Bewusstsein für das Thema zu wecken. Die gezielte Information und Aufklärung der Bevölkerung über die aktuelle Situation im Landkreis kann dabei helfen, besonders die Vorurteile gegenüber Migranten und Geflüchteten abzubauen und die Akzeptanz und ein Miteinander zu verbessern. Dies würde dann auch dazu beitragen, dass sich die Arbeit der Helfersysteme vereinfacht und Integrationshemmnisse kleiner werden. Im Landkreis Görlitz als Flächenlandkreis bestehen besondere Herausforderungen in der Versorgung mit Beratungs- und Betreuungsleistungen. Viele dieser Angebote erreichen die ländliche Region nicht, da sich die Förderung des Freistaates zu oft auf die Ballungszentren konzentriert. Dies führt zu einer zusätzlichen Belastung der ehrenamtlichen Helfersysteme, welche kaum die Möglichkeit haben, hauptamtliche Strukturen förderfähig zu gestalten. Vor diesem Hintergrund ist es umso bemerkenswerter, was im Landkreis durch ehrenamtliche Helfer in den letzten Jahren geleistet wurde. Aktuelle Situation aus Sicht der Landkreisverwaltung Um eine Querschnittsaufgabe wie die Integration in der Verwaltung des Landkreises gut und effizient umzusetzen, bedarf es einer funktionierenden Struktur. Mit dem Sachgebiet Integration im Ordnungs- und Straßenverkehrsamt der Landkreisverwaltung wurde eine Einheit geschaffen, in Ergänzung zu der seit 2009 aktiven Ausländerbeauftragen des Landkreises Görlitz, die sich diesen vielfältigen Aufgaben und Anforderungen stellt. Im Sachgebiet sind Kommunale Integrationskoordinatoren tätig, die die Schnittstelle zu allen Akteuren in den Planungsräumen bilden. Damit arbeitet die Verwaltung dezentral und ist nah an den Menschen. Die Kommunalen Integrationskoordinatoren unterstützen Vereine, gemeinnützige Organisationen und Ehrenamtliche sowie Gemeinden nicht nur durch Vernetzung und Beratung. Sie können auch mithilfe von Landesmitteln bei der Umsetzung und Realisierung von Ideen und Projekten, die den Integrationsprozess vor Ort erleichtern, helfen. Mit zwei weiteren Kontaktpersonen, den beiden Bildungskoordinatoren, stellt sich das Sachgebiet einer der zentralen Fragen der Integration: Sprache und | 33

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