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Jugendbefragung 2019

4 ERGEBNISSE

4 ERGEBNISSE Vereinsaktivität und Partizipation 47 % aller Teilnehmer*innen gaben an, in einem Verein aktiv zu sein, während 51 % angaben, nicht aktiv zu sein. Als Aktivität wird hier die Mitgliedschaft in einem Verein verstanden. Die Anzahl von jungen Menschen in Vereinen liegt dabei unter dem Ergebnis des DJI-Survey AID:A 2015 mit 61 % (vgl. Deutsches Jugendinstitut e.V. 2015, S. 47). Beliebt sind besonders Sportvereine - 69 % aller in Vereinen aktiven Befragten gaben an, Mitglied in einem Sportverein zu sein. Ca. 30 % sind in Vereinen aktiv, die sich mit Sozialem beschäftigen, gefolgt von Musik (19 %) sowie Kunst und Kultur (15 %). Weitere Angaben zu Vereinen bzw. Themenfeldern der Vereine, in denen junge Menschen aktiv sind, sind unter anderem: (freiwillige) Feuerwehr, Tanzvereine, Karnevalsvereine oder Tier- und Naturschutzvereine. Jedoch ist nicht zu leugnen, dass ein beträchtlicher Teil der Befragten nicht in Vereinen aktiv ist. Gründe hierfür sind vor allem ganz einfach keine Lust (55 % aller nicht aktiven), aber auch zu weite Wege (18 %) oder kein Verein im Ort (10 %), sowie ein Mangel an Zeit (17,5 %). Differenziert von Vereinsaktivität wurden auch weitere Partizipationsmöglichkeiten betrachtet, die nicht zwangsweise in Zusammenhang mit Vereinsaktivität stehen müssen, wobei aber davon auszugehen ist, dass einige Jugendliche und junge Menschen ihre Aktivität im Verein als Beteiligungsmöglichkeit verstehen. Um den Jugendlichen die hier intendierte Bedeutung von Partizipation leichter verständlich zu machen, wurde den Fragen zu diesem Themenfeld folgender Erklärungstext beigefügt: „In diesem Abschnitt soll es um „Partizipation“ gehen. Das bedeutet, wir möchten gerne wissen, welche Möglichkeiten Du zum „Mitmachen“ oder „Mitentscheiden“ hast und kennst, also welche Chancen es für junge Menschen wie Dich gibt, um Deine Meinung zu sagen oder auch bei der Umsetzung mitzuwirken, wenn etwas in deinem Wohnort entschieden werden soll, wie z.B. der Bau eines Skateplatzes oder die Öffnungszeiten von Bolzplätzen.“ Mit dieser Beschreibung als Grundlage, gaben ca. 25 % der Teilnehmer*innen an, es gäbe Partizipationsmöglichkeiten in ihrem Ort. 28 % gaben an, es gäbe keine und 44 % wissen nicht, ob es Möglichkeiten dahingehend gibt, haben also keine Kenntnis darüber. Der Teil an Jugendlichen und jungen Menschen, die aufgrund mangelnder Beteiligungsmöglichkeiten oder aber Unwissen über diese Möglichkeiten keine Beteiligung wahrnehmen (können), ist 8

4 ERGEBNISSE damit sehr hoch, zusammengefasst 72 %. Um ein genaueres Bild über Beteiligungschancen von jungen Menschen zu bekommen, wurde auch die Frage gestellt, wie (bekannte und genutzte) Partizipationsmöglichkeiten aussehen. Dabei ergaben sich folgende Kategorien: • Vereine und Verbände • „konventionelle“ Beteiligungsformen (z.B. Parteiengagement, Wahlen bzw. U18-Wahlen, Teilnahme an diversen Gremien, Bürger*innenrat, Jugendparlament, etc.) • „unkonventionelle“ Beteiligungsformen (vor allem kurzweiliges, themenbezogenes und punktuelles Engagement, z.B. die Organisation von (Dorf-)Festen, Demonstrationen, themenspezifische Projekte und Aktionen, Teilnahme an Umfragen, etc.) • Beteiligung in Jugendclubs, -treffs, -kulturzentren • Beteiligung in / durch Schulen (z.B. Schüler*innenrat) 49 % derjenigen, die angaben, Partizipationsmöglichkeiten zu kennen, nutzen diese oder haben diese schon einmal genutzt. 31 % gaben an, diese noch nicht genutzt zu haben und 17 %, diese gelegentlich zu nutzen. Es zeigt sich also, dass die Bereitschaft, sich zu engagieren hoch ist, wenn die Möglichkeiten zum Engagement nur bekannt sind. Dies spiegelt sich auch dahingehend wider, dass 67 % aller Teilnehmer*innen angaben, einen Wunsch nach mehr Mitspracherecht zu haben. Mobilität Ein weiteres wichtiges Thema, vor allem in größtenteils ländlichen Regionen, wie auch der Landkreis Görlitz eine ist, ist die Mobilität. Das am häufigsten genutzte Fortbewegungsmittel ist das Auto - 39 % (n=398) gaben dies an. Es folgt „Laufen“ mit 22 % (n=222) und auf Platz 3 der ÖPNV mit 19 % (n=190), danach das Fahrrad mit 14 % (n=146). Fahrzeuge wie Moped, Mofa oder Motorrad nutzen nur 6 % aller Teilnehmer*innen am häufigsten (n=56). Überraschend ist, vor allem in Anbetracht des großen Anteils minderjähriger Teilnehmer*innen, dass das Auto am häufigsten genutzt wird und auch andere alternative Fortbewegungsmöglichkeiten dem ÖPNV vorgezogen werden. Dies ist allerdings nicht weiter verwunderlich, wirft man einen Blick auf die Zufriedenheit mit Preisen und Fahrtzeiten des ÖPNV im Allgemeinen. Nur 4 % (n=44) gaben 9

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