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Jugendbefragung 2019

4 ERGEBNISSE

4 ERGEBNISSE Freizeitgestaltung Bezüglich der Fragen zur Freizeitgestaltung gibt es keine grundlegenden Unterschiede zu anderen betrachteten Variablen wie Alter oder Geschlecht. Jene, die die Möglichkeit haben, eine Jugendeinrichtung zu besuchen, nutzen diese wie folgt: Vor allem Schüler*innen nutzen Jugendeinrichtungen wenig. Gleichzeitig ist aber auch hier wieder ein großer Wunsch nach einer Jugendeinrichtung vertreten, bei allen, die keine vor Ort besuchen können: Lediglich die Studierenden stechen mit einem etwas geringer vorhandenem Wunsch heraus. Die Frage nach Freizeitangeboten haben aber alle mit einem eindeutigen Verlangen nach „Mehr“ beantwortet. Dies gaben 76 % der Schüler*innen, 79 % der Auszubildenden, 73 % der Studierenden und 80 % der Berufstätigen an. 34

4 ERGEBNISSE 4.2.4 Wünsche, Ideen, Bedarfe, Kommentare und Anregungen von Jugendlichen und jungen Menschen Einige Ideen und Vorschläge der Jugendlichen und jungen Menschen, die an der Umfrage teilgenommen haben, wurden bereits unter Punkt 4.2.1. bezogen auf Vereinsaktivität und Partizipation, Mobilität sowie Freizeitgestaltung benannt. In diesem Punkt werden weitere Vorschläge, aber auch Kritik der Teilnehmer*innen behandelt. Hierbei wird auch Bezug auf die World Cafés genommen, die im Rahmen der Jugendbefragung stattgefunden haben. Warum Partizipationsmöglichkeiten nicht genutzt werden Bei der Betrachtung der Ergebnisse fällt auf, dass auch dann, wenn Partizipationsmöglichkeiten vorhanden und potenziell nutzbar sind, junge Menschen und Jugendliche diese Gelegenheit nur selten nutzen. Welche Gründe es gibt, die zur Nichtnutzung führen, wurde ebenfalls in der Jugendbefragung abgefragt. Nach der Kategorisierung aller Aussagen spiegeln sich dabei 4 wesentliche Gründe wieder: es fehlt die Zeit, es fehlt das Interesse, man ist noch nicht lange wohnhaft im Ort oder die Teilnahme wird als wirkungslos empfunden. Personen, die ihren Wohnort oft wechseln oder noch nicht lange wohnhaft in einem Ort sind, sind grundsätzlich weniger dazu motiviert, sich (in der fremden Umgebung) zu engagieren (vgl. Picot 2012, S. 89). Vor allem ging aus der Befragung aber hervor, dass junge Menschen sich oft nicht ernstgenommen fühlen bzw. die Teilnahme als wirkungslos empfunden wird, nicht zuletzt auch wegen eines Generationenkonflikts oder mangelnder Unterstützung durch die Gemeinde. So schaffen diese stellenweise jungen Menschen und Jugendlichen zwar den Raum, um untereinander in Austausch zu kommen, zu selten trägt dies aber Früchte, was zu einer Art Verdrossenheit führt. Hierzu kommentierte eine*r der Teilnehmer*innen: „Die Angebote sind leider sehr von Erwachsenen dominiert und Jugendliche werden nur selten gefragt, was sie wollen. Oft wird gesagt, dass es für die Jugend gemacht wird, leider aber nicht mit der Jugend.“ Wo Jugendliche ihre Freizeit verbringen Wenn Jugendliche eher selten ihre Freizeit in offenen Einrichtungen verbringen, stellt sich natürlich die Frage, wo dies abseits davon geschieht. Die Sozialraumaneignung spielt hier eine zentrale Rolle. Zum einen treffen sich junge Menschen in ihren privaten Wohnungen, falls vorhanden - dort ist man ungestört. Beliebt sind auch - wer die finanziellen Mittel dazu hat - Bars, Cafés, Kaufhäuser oder sonstige konsumorientierte Orte. Darunter fallen auch Events und andere (kostenlose oder kostenpflichtige) Freizeitangebote. Außerdem wurde auch das Internet als Treffpunkt genannt, gerade beim gemeinsamen Spielen entsprechender Online-Multiplayer-Spiele. Die digitale Welt könnte so auch neue Chancen für Jugendbeteiligung eröffnen. 35

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