9 Im Rahmen seines Modellvorhabens „Zukunft durch Bildung im Landkreis Görlitz. Mit Energie und ohne Grenzen“ im Bundesprogramm LernenvorOrt griff der Landkreis Görlitz bisherige Entwicklungen in der Lernenden Region PONTES auf und entwickelte sie weiter. So erfolgte durch die PONTES-Agentur/Servicestelle Bildung des Landkreises Görlitz im Zeitraum 2009-2014 u. a. die Fortführung der Netzwerkarbeit einschließlich des Angebots von Fortbildungen und Fachtagungen zur nachbarsprachigen und interkulturellen Bildung im frühkindlichen Bereich, die Entwicklung von KOMPI 12 als Anerkennungssystem für interkulturelle und nachbarsprachige Bildung im Kindergarten sowie der Aufbau von Referenzstandorten (Kommunen mit beispielhaften Ansätzen für das durchgängige Polnisch- bzw. Tschechisch-Lernen, beginnend ab der Kita) 13 . Eine ähnliche Intension wie PONTES verfolgt seit 2004 das in Sachsen und Bayern aktive Koordinierungszentrum für deutsch-tschechische Jugendbegegnung (TANDEM) mit seinem Programm „Von klein auf“ 14 . TANDEM unterstützt dabei die Zusammenarbeit zwischen deutschen und tschechischen Kindergärten entlang der gesamten deutsch-tschechischen Grenze nicht nur finanziell, sondern organisiert darüber hinaus auch Seminare und Infoveranstaltungen für pädagogische Fachkräfte, informiert über erfolgreiche Projekte und koordiniert die Zusammenarbeit im Vorschulbereich. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten eines ZIEL3-Projekts 15 gehörten in den Jahren 2009-2011 die Fokussierung auf die ersten Kontakte der Kinder mit Tschechisch bzw. Deutsch als Nachbarsprache sowie das Angebot der Sprachanimation speziell für den Vorschulbereich. Basierend auf einer Evaluation der deutsch-tschechischen Kita-Projekte schloss sich im Zeitraum 2012-2014 das Projekt „Schritt für Schritt ins Nachbarland“ 16 an, dessen Fokus auf niederschwelligen Angeboten zu Nachbarland und Nachbarsprache, wie dem Einsatz von „Botschaftern/innen“, und deutsch-tschechischer Projektarbeit lag. Vergleichbare systematische Aktivitäten im Vorschulbereich für den sächsisch-polnischen Grenzraum gibt es seitens des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes bislang nicht. Gleichwohl bietet das Jugendwerk punktuell Fortbildungen zur Sprachanimation und zur deutschpolnischen Projekt- und Begegnungsarbeit an, die auch von Kitas in Anspruch genommen werden können. Seit 2005 unterstützt die Euregio Egrensis im Rahmen ihrer „Deutsch-tschechischen Sprachoffensive“ 17 Kindereinrichtungen und Schulen durch die Übernahme der Finanzierung von wöchentlichen Sprachanimationen und arbeitet dabei mit TANDEM zusammen. 2.3 Umsetzung des Immersionsansatzes Der durch die Arbeit des PONTES-Bildungsnetzwerkes begonnene Schwerpunkt der Förderung der sprachlichen Kompetenzen der Kinder in den grenzüberschreitend aktiven Kinder- 12 www.bildungsmarkt-neisse.eu/kompi 13 Landkreis Görlitz (2014b), (2014c) 14 www.vonkleinauf.info 15 TANDEM (2011b) 16 http://www.schrittfuerschritt.info 17 http://www.euregio-egrensis.de/sprachoffensive.htm
10 tageseinrichtungen wurde im Zeitraum 2007-2008 durch das INTERREG IIIA-Projekt „Aufbau und Entwicklung bilingualer Konzepte in Kindertageseinrichtungen der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa“ vertieft. Dabei konnte u. a.: • in vier Kindertageseinrichtungen die Immersionsmethode für mind. ein Jahr erprobt, • ein Praktikum von sechs tschechischen Schülerinnen der Pädagogischen Mittelschule Liberec in deutschen Kindertageseinrichtungen durchgeführt, • drei COMENIUS-Sprachassistentinnen in Kindertageseinrichtungen eingesetzt, • vier neue intensive grenzüberschreitende Kita-Partnerschaften aufgebaut, • eine Fachtagung zur Immersionsmethode gemeinsam mit der Domowina e.V. veranstaltet, • drei ein- bzw. zweitägige Weiterbildungen für Pädagogen/innen in Kindertageseinrichtungen durchgeführt, • ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch der Pädagogen/innen in der „AG Pädagogen der Nachbarsprachen“ fortgesetzt, • zwei Broschüren zu den mehrsprachigen Angeboten in Kindertageseinrichtungen im deutschen und tschechischen Grenzraum 18 erstellt und • die Aufnahme der Nachbarsprachen Polnisch und Tschechisch in die Stundentafel der Fachschule für Sozialpädagogik der Euro-Schulen Görlitz/Zittau in den Ausbildungsgang „Staatlich anerkannter Erzieher“ angeregt werden. Im Projektbeirat mit Vertretenden des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales (SMS), der Städte Görlitz und Zittau, der Arbeiterwohlfahrt, des PONTES-Bildungsnetzwerkes und der Hochschule Zittau/Görlitz wurden 2008 wichtige Handlungsschritte zur Umsetzung der Mehrsprachigkeit im sächsischen Grenzraum in einem Impulspapier an das SMS als damals zuständiges Ministerium zusammen gefasst, das eine positive Resonanz erhielt. In der von SMS und SMK gemeinsam eingerichteten Arbeitsgruppe zur Mehrsprachigkeit am Übergang Kita-Grundschule wurde in der Folge u. a. ein Orientierungsrahmen „Mehrsprachigkeit in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen“ 19 erarbeitet, der jedoch die Spezifika der frühen nachbarsprachigen Bildung in der Grenzregion nur anreißt. Unmittelbar anknüpfend an die Ergebnisse des INTERREGIIIa-Projektes wurde in der neuen EU-Förderperiode 2007-2013 von verschiedenen Akteuren des Bildungsnetzwerks PONTES ein gemeinsamer Projektvorschlag „Mit zwei Sprachen groß werden“ für das sächsischtschechische ZIEL3-Programm erarbeitet. Schwerpunkt sollte die praktische Umsetzung der Immersionsmethode in je zwei deutschen und tschechischen Kindertageseinrichtungen sowie deren wissenschaftliche Begleitung sein, um auf diesem Wege einen transferierbaren Leitfaden für die frühe nachbarsprachige Bildung in Kitas im grenznahen Raum Sachsens zu erarbeiten und auf dieser Grundlage pädagogische Fachkräfte zu qualifizieren. Das komplizierte und langwierige Antragsverfahren und die finanziellen Rahmenbedingungen (u. a. Aufbringung der Eigenmittel, Notwendigkeit längerer Phasen der Vorfinanzierung) stellten die Projektpartner/innen und insbesondere die beteiligten Kitas vor unlösbare Probleme, so dass 18 SMS (2007) 19 SMK (2010)
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62 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Ze
64 Quellen Publikationen Atteslande
66 Internetquellen www.bildungsmark
Anlage 1: Liste der „aktiven“ K
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Anlage 2: Daten des StaLa zu Grunds
A1 Anlage 2: Daten des StaLa zu Gru
Anlage 3: Interviewleitfaden für d
Anlage 4: Online-Befragung in 04/20
Anlage 4: Online-Befragung in 04/20
Anlage 4: Online-Befragung in 04/20
Anlage 4: Online-Befragung in 04/20
Anlage 4: Online-Befragung in 04/20
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Anlage 5: Ergebnisse der Arbeitstag
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Anlage 5: Ergebnisse der Arbeitstag
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Anlage 6: Expertenbeirat „Frühe
Für die Vollständigkeit der Infor
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