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Schlussbericht 2014/2015

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www.nachbarsprachen-sachsen.eu

27 finanzieller

27 finanzieller Rahmenbedingungen für grenzüberschreitende Begegnungen der Kinder zu ziehen. 5.2.2 Qualitative Aussagen Die Interviewenden waren bei der Telefonbefragung angehalten, alle über die standardisierte Ja-Nein-Abfrage hinausgehenden freiwilligen Angaben und Bemerkungen der Interviewten festzuhalten (siehe Interview-Leitfaden in Anlage 3). Damit war u. a. die Erwartung verbunden, Hinweise auf Beweggründe, förderliche oder hemmende Bedingungen etc. für die Arbeit der Kitas im Bereich der frühen nachbarsprachigen Bildung zu erhalten, die dann in der Umsetzungsstufe 2 der Bestandsaufnahme (qualitative Befragung) vertiefend untersucht werden können. Nachfolgend sind die wesentlichen Aussagen der Kitas (ohne Landkreis Görlitz 40 ) zusammengefasst dargestellt: • Folgende Gründe wurden angeführt, warum die Kita aktuell keine Angebote unterbreitet bzw. frühere Angebote nicht fortgeführt wurden 41 : (1) Grenze zu weit weg, daher fehlender Bezug / keine Relevanz (30) (2) keine fremdsprachigen Kinder in der Einrichtung (25) (3) es gibt eine Städtepartnerschaft, aber keine über die Kita organisierte Partnerschaft (6) (4) kein Bedarf, keine Nachfrage, kein Interesse (4) (5) Aufwand zu groß (Anträge, Pflege der Partnerschaft) (4) (6) kein ausgebildetes Personal, keine Muttersprachler/innen in der Kita (3) (7) heilpädagogische Einrichtung Schwerpunkt deutsche Sprachvermittlung (2) (8) Einrichtung zu klein (2) (9) keine finanziellen Mittel (2) (10) fehlende Unterstützungsangebote (1) (11) Interesse an Englisch größer (1) (12) bilinguale Kinder und Eltern in der Einrichtung sprechen alle deutsch (1) (13) zu viel mit regionalen Dialekten beschäftigt (1) (14) Zeitmangel – Priorität auf anderen Projekten (1) • Zwei Kitas wünschten sich Unterstützungsangebote zur Fortführung bzw. Umsetzung von Nachbarsprachangeboten. • Eine Kita wies auf die hohe Nachfrage an Nachbarsprachangeboten hin. • 14 Kitas, die bisher noch keine Erfahrungen im Bereich der frühen nachbarsprachigen Bildung und auch keine Partnereinrichtung haben, haben bei der Telefonbefragung Interesse signalisiert oder bereits konkrete Pläne, sich künftig dem Thema zu widmen – davon 3 für Polnisch und 11 für Tschechisch. 40 Da für den Landkreis Görlitz bereits vorhandene Daten herangezogen wurden, konnten aus diesem Landkreis keine zusätzlichen qualitativen Aussagen berücksichtigt werden. 41 In Klammern jeweils Anzahl der Nennungen.

28 • Weitere 20 Kitas, die in der zurückliegenden EU-Förderperiode 2007 bis 2013 eine Förderung durch die Euroregionen, TANDEM bzw. das DPJW für grenzüberschreitende Projekte mit polnischen bzw. tschechischen Einrichtungen in Anspruch genommen haben und/oder eine Partnereinrichtung im Nachbarland besitzen, derzeit aber nicht „aktiv“ sind, signalisierten explizit Interesse die Aktivitäten wieder aufzunehmen. 5.3 Schlussfolgerungen Die 65 „aktiven“ Kitas, die 2014 zum Zeitpunkt der telefonischen Befragung ein Sprachangebot in einer der Nachbarsprachen Polnisch bzw. Tschechisch vorhielten und/oder eine Partnerschaft mit einer Kita im Nachbarland pflegten, bilden eine aktuelle und belastbare Datengrundlage für die sich in Umsetzungsstufe 2 anschließende vertiefende Analyse. Darüber hinaus wurden 64 „erfahrene“ Kitas ermittelt, die in der Vergangenheit ein Sprachangebot in einer der Nachbarsprachen Polnisch bzw. Tschechisch vorgehalten haben und/oder eine Partnerschaft mit einer Kita im Nachbarland hatten, zum Zeitpunkt der Telefonbefragung aber nicht „aktiv“ waren. Da die früheren Aktivitäten bei der Telefonbefragung nicht standardisiert abgefragt wurden, sondern lediglich freiwillige Angaben bzw. die Angaben der Euroregionen, von TANDEM bzw. dem DPJW zur Inanspruchnahme von Förderprogrammen herangezogen wurden, erhebt diese Zahl keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gleiches gilt für die Zahl von 14 „interessierten“ Kitas, die bisher keine Anknüpfungspunkte im Bereich der nachbarsprachigen Bildung vorweisen konnten, bei der Telefonbefragung aber Interesse signalisiert oder bereits konkrete Pläne hatten, sich künftig dem Thema zu widmen (vgl. Kap. 5.2.2). Gleichwohl bilden die „erfahrenen“ und die „interessierten“ Kitas ein wichtiges Potenzial für die weitere Förderung ihrer nachbarsprachigen Bildungsarbeit und die künftige Zusammenarbeit im sachsenweiten Akteursnetzwerk. ‣ Es gibt damit in den sächsischen Grenzlandkreisen mindestens 143 Kitas als Zielgruppe für die künftige Arbeit der LaNa. Zu diskutieren ist in diesem Zusammenhang eine weitere Eingrenzung des relevanten Einzugsgebietes, um die alltägliche Begegnung mit Sprache und Kultur des Nachbarlandes, insbesondere auch im Rahmen von Kita-Partnerschaften, in das zu entwickelnde Nachbarsprachkonzept als spezifisches Potenzial für den grenznahen Raum zu integrieren (vgl. Kap. 5.2.1 (1), (2) und 5.2.2 (1)). ‣ Der Ausbau grenzüberschreitender Kita-Partnerschaften ist in diesem Kontext wünschenswert, da bislang lediglich 45 der o. g. 143 relevanten Kitas eine solche Partnerschaft unterhalten. Einen Ansatzpunkt liefern hierfür möglicherweise vorhandene Städte- oder Gemeinde-Partnerschaften (vgl. Kap. 5.2.2 (3)).

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