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Schlussbericht 2014/2015

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www.nachbarsprachen-sachsen.eu

47 Außerdem wurden drei

47 Außerdem wurden drei Expertinnen mit unterschiedlichem fachlichen Hintergrund beauftragt den Diskussionsprozess auf der Arbeitstagung beobachtend zu begleiten und die sich aus den Perspektiven • Methodik-Didaktik (Dr. Stefanie Hildebrandt, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung), • Professionalisierung (Sarah Girlich, Landeskompetenzzentrum zur Sprachförderung an Kindertageseinrichtungen in Sachsen) und • Strukturelle Rahmenbedingungen (Peggy Diebler, Transferagentur Mitteldeutschland) ergebenden Handlungsempfehlungen zum Abschluss der Tagung zusammenzufassen (vgl. Anlage 5b-d). Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme und des darauf aufbauenden Diskussionsprozesses wurden von der LaNa ausgewertet und aufbereitet.

48 8 Schlussfolgerungen 8.1 Grundlegende Entwicklungserfordernisse Eingedenk des eingangs formulierten Bildungsauftrags auf dem Weg zur mehrsprachigen Gesellschaft (vgl. S. 4) sollte jedem Kind in der Grenzregion der Zugang zur frühen nachbarsprachigen Bildung gewährt werden. Nachdem die Entwicklung in diesem Bildungsbereich in den sächsischen Grenzregionen seit mind. 10 Jahren weitestgehend stagniert und nach wie vor Angebote nur punktuell in einzelnen Kitas unterbreitet werden, wird dies nur gelingen, wenn dieser Bereich ein grundlegend neues Selbstverständnis erfährt: Es geht nicht um die Schaffung weiterer zusätzlicher Angebote in einzelnen Kitas, sondern um die nachhaltige Integration in den Alltag der Kitas im grenznahen Raum unter Nutzung der besonderen Chancen, die der „Lernort Grenzregion“ als Lebenswelt des Kindes für die authentische Begegnung mit Sprache und Kultur des Nachbarlandes in der Kommunikation mit Muttersprachlern/innen bietet. Vor allem mit der Immersionsmethode nach dem Prinzip „Eine Person – eine Sprache“ in Verbindung mit gelebten grenzüberschreitenden Partnerschaften stehen hierfür aus wissenschaftlicher Sicht Erfolg versprechende Instrumente für den Erwerb nachbarsprachlicher und interkultureller Kompetenzen von Klein auf bereit, die es auf die konkreten Bedingungen der sächsisch-polnischen / sächsisch-tschechischen Grenzregionen anzuwenden gilt. Ein solcher Umdenkprozess erfordert das gemeinsame Engagement aller für die frühkindliche Bildung relevanten Akteure: ‣ Aufbauend auf den vielfältigen Erfahrungen der bereits in diesem Bereich „aktiven“ Kitas und deren z. T. bereits bewährten Modelle der methodischen und/oder organisatorischen Umsetzung ist ein Orientierungsrahmen für die frühe nachbarsprachige Bildung in Kitas der sächsischen Grenzregionen zu entwickeln. Ziel muss es einerseits sein, den Kita-Fachkräften einen fundierten und praxistauglichen Umsetzungsleitfaden für ihre tägliche Arbeit an die Hand zu geben und sie entsprechend zu qualifizieren. Andererseits sollten messbare Qualitätskriterien formuliert werden, um z. B. auch Finanzierungsentscheidungen transparent treffen zu können. ‣ An Politik und Verwaltung richtet sich der Auftrag die entsprechenden Rahmenbedingungen für einen kontinuierlichen und progressiven Nachbarspracherwerb sicher zu stellen. Hier ist auch über Sonderregelungen für einen zu definierenden sächsisch/polnischen bzw. sächsisch/tschechischen grenznahen Raum nachzudenken 44 : Sie betreffen nicht nur den Einsatz von polnischen/tschechischen Muttersprachlern/innen zur Umsetzung der Immersionsmethode, die Finanzierung grenzüberschreitender Kita-Partnerschaften oder die Bereitstellung von Beratungs- und Unterstützungsangeboten für die Kitas. Auch eine verbindliche Verankerung des Nachbarsprachenlernens ab Klasse 1 in der Stundentafel von Schulen, die sich in diesem grenznahen Raum befinden, und damit die Umsetzung der von Wode empfohlenen Sprachlernfolge in Grenzregionen zur Umsetzung der 3-Sprachen-Formel der Euro- 44 vgl. Anlage 5c

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