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Sozialstrukturatlas 2017

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Sozialstrukturatlas 2017

7 Pflege Mit steigendem

7 Pflege Mit steigendem Lebensalter wächst das Risiko eines jeden Menschen pflegebedürftig zu werden. Welche Auswirkungen ein steigender Pflegebedarf auf die notwendige Infrastruktur hat und wie sich die Kosten entwickeln werden, ist regelmäßig Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Der Freistaat Sachsen hat dafür eine Studie in Auftrag gegeben, die sich eingehend mit den Fragen der zukünftigen Entwicklung beschäftigt. Pflegebedürftige 2015 Landkreis / Kreisfreie Stadt Anzahl Insgesamt Veränderung zu 2013 je 1.000 Einwohner ambulant (Pflegedienst) Anzahl in % aller Pflegebedürftigen stationär (Pflegeheim) Anzahl in % aller Pflegebedürftigen ambulant (nur familär / privat) Anzahl in % aller Pflegebedürftigen Bautzen 14.300 1.671 46,7 3.900 27,3 3.759 26,3 6.641 46,4 Erzgebirgskreis 16.168 1.360 46,5 5.483 33,9 4.146 25,6 6.539 40,4 Görlitz 14.522 1.910 55,9 4.657 32,1 3.697 25,5 6.168 42,5 Leipzig, LK 9.973 816 38,6 2.868 28,8 2.986 29,9 4.119 41,3 Meißen 10.909 1.634 44,5 3.490 32,0 2.612 23,9 4.807 44,1 Mittelsachsen 13.151 1.470 42,1 4.050 30,8 3.929 29,9 5.172 39,3 Nordsachsen 8.546 888 43,2 2.436 28,5 2.304 27,0 3.806 44,5 Sächsische Schweiz- Osterzgebirge 10.427 1.074 42,1 2.875 27,6 3.305 31,7 4.247 40,7 Vogtlandkreis 8.545 335 36,8 2.616 30,6 3.079 36,0 2.850 33,4 Zwickau 14.396 408 44,4 4.460 31,0 4.503 31,3 5.433 37,7 Chemnitz 10.067 1.236 40,5 2.800 27,8 3.211 31,9 4.056 40,3 Dresden 17.704 2.728 32,6 4.653 26,3 5.626 31,8 7.425 41,9 Leipzig, Stadt 18.084 1.801 32,3 5.330 29,5 5.958 32,9 6.796 37,6 Freistaat Sachsen 166.792 17.331 40,8 49.618 29,7 49.115 29,4 68.059 40,8 Tab. 7.1 – Pflegebedürftige nach Art der Versorgung Sachsen Die Statistik zur Pflege erscheint wie die der Schwerbehinderungen alle zwei Jahre. Zum ersten Mal stehen mit den 2015er Daten auch regionalisierte Werte für Planungsräume zur Verfügung Beim Vergleich verschiedener Pflegestatistiken ist zu beachten, dass die amtliche Pflegestatistik, die hier verwendet wird, keine Pflegebedürftigen enthält, die in Wohnheimen der Behindertenhilfe nach dem SGB XII leben. Das betrifft nach Angaben des KSV im Landkreis Görlitz im Jahr 2015 ca. 700 Personen in Wohnheimen und Außenwohngruppen. Dafür werden Bewohner von stationären Pflegeheimen mitgezählt, die die sogenannte Pflegestufe 0 haben und deshalb (noch) keine Leistungen der Pflegeversicherung beziehen. Ab der nächsten Fortschreibung gelten dann statt der bisherigen 3 Pflegestufen die neuen 5 Pflegegrade. In der Tabelle 7.1 sind die wichtigsten Daten zusammengefasst. Seit 2011 verzeichnet der Landkreis Görlitz die höchste Zahl an Pflegebedürftigen je 1.000 Ein- Die Studie »Alter, Rente, Grundsicherung« steht im Internet zum Download zur Verfügung unter www.publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/12345 56

wohner. Der Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen ist der zweithöchste nach der Stadt Dresden. In der Spalte »ambulant (Pflegedienst)« sind Pflegebedürftige enthalten, die entweder nur von ambulanten Pflegediensten betreut werden oder Kombileistungen erhalten. Im Landkreis Görlitz steigt der Anteil der Pflegegeldempfänger kontinuierlich, seit 2011 nochmals um 0,8 Prozent. Die Quote bei der stationären Pflege ist deutlicher gesunken, von 30,4 % auf 25,5 % aller Pflegebedürftigen. Dieser Trend trifft – bis auf den Vogtlandkreis und Zwickau – auch auf andere Regionen Sachsen zu. Die geschlechtsspezifische Verteilung der Pflegebedürftigen steht nur auf Landesebene zur Verfügung und ist stark altersabhängig. Insgesamt werden ca. anderthalbmal so viele Frauen wie Männer ambulant versorgt. Im stationären Bereich sind es dreimal so viele Frauen wie Männer. Bis zum Alter von 75 gibt es von beiden Geschlechtern annähernd gleich viele Pflegebedürftige. Danach steigt die Zahl der Frauen deutlich an. Bei den über 95-Jährigen kommen auf 5.648 Frauen nur noch 987 Männer (= 15 %). PLR Anzahl Insgesamt (ohne teilstationär) Veränderung zu 2013 Abb. 7.2 – Pflegebedürftige nach Planungsräumen je 1.000 Einwohner Pflegebedürftige 2015 ambulant (Pflegedienst) Anzahl in % aller Pflegebedürftigen stationär (Pflegeheim und Tagespflege) Anzahl in % aller Pflegebedürftigen ambulant (nur familär / privat) Anzahl in % aller Pflegebedürftigen Planungsraum 1 2.296 263 57,7 858 37,4 439 19,1 1.055 45,9 Planungsraum 2 2.074 278 48,3 707 34,1 378 18,2 1.063 51,3 Planungsraum 3 2.722 293 49,3 887 32,6 880 32,3 1.029 37,8 Planungsraum 4 3.150 441 59,3 885 28,1 1.046 33,2 1.362 43,2 Planungsraum 5 4.245 607 61,6 1.285 30,3 1.447 34,1 1.659 39,1 Landkreis Görlitz 14.487 1.882 55,7 4.622 31,9 4.190 28,9 6.168 42,6 Für die Landkreise ist die Finanzierung der Hilfe zur Pflege ein Faktor, dem viel Aufmerksamkeit gewidmet wird. Über das Benchmarking der Sozialämter in den Landkreisen stehen Daten zur Verfügung, die direkte Vergleiche zulassen. Im Mittel kamen auf 1.000 Einwohner der Landkreise 1,5 Empfänger von Hilfe zur Pflege innerhalb von Einrichtungen. Dieser Indikator ist ein Zeichen für die finanziellen Verhältnisse der Pflegebedürftigen im Alter. Den niedrigsten Wert weist der Vogtlandkreis auf. Der Landkreis Görlitz hat die höchsten Fallzahlen, erst mit großem Abstand folgen die Landkreise Bautzen, Nordsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Innerhalb des Landkreises verteilen sich die 543 Hilfeempfänger gemäß der Dichte der stationären Pflegeeinrichtungen. Im Planungsraum Weißwasser sind es nur 5 %, im Planungsraum Zittau dagegen 32 %. 2,5 2,26 2,0 1,5 1,0 1,65 1,35 1,48 1,38 1,28 1,61 1,61 1,20 1,43 1,52 0,5 0,0 BZ ERZ GR L MEI FR TDO PIR V Z Fälle je 1.000 Einwohner gewichteter Mittelwert Landkreise Abb. 7.3 – Hilfe zur Pflege innerhalb von Einrichtungen, Landkreise Sachsen 57

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