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Tourismuskonzeption 2015

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Tourismuskonzeption für die touristischen Regionen des Landkreises Görlitz

Tourismuskonzeption für die touristischen Regionen des Landkreises Görlitz 6. Ansätze für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit Zu den Besonderheiten des Landkreises Görlitz gehört seine Lage im einzigen Dreiländereck mit den Anrainerstaaten Deutschland, Tschechien und Polen, die auch in den analysierten Reiseführern regelmäßig positiv hervorgehoben wird. Damit bietet sich den Gästen die Möglichkeit, drei Länder in einem Urlaub auf unkomplizierte Weise zu erleben. Dies betrifft gerade auch die beiden Premiumangebote Fürst-Pückler-Park Bad Muskau und Stadterlebnis Görlitz, wo sich ein Abstecher über die Neißebrücken nach Polen leicht in einen Spaziergang oder eine Fahrradtour einbauen lässt. Die Premiumangebote Oder-Neiße-Radweg und Oberlausitzer Bergweg führen zumindest teilweise an die Landesgrenzen heran. Diese Besonderheit gilt es vor allem in der touristischen Produktentwicklung und Vermarktung zu nutzen. Herausragende und regionaltypische Angebote der Euroregion Die Euroregion Neiße-Nisa-Nysa verfügt über herausragende oder regionaltypische touristische Angebote, die grenzüberschreitend von Bedeutung sind und daher Ansatzpunkte für eine gemeinsame Bearbeitung bieten: • Historische Städte: Görlitz (Premiumangebot), Bautzen, Zittau oder Liberec; grenzüberschreitender Sechsstädtebund 84 . Die AG Sechsstädtebund trifft sich mehrmals im Jahr und ist auf eine langfristige Kooperation im Tourismus- und Kulturmarketing angelegt. 85 • Schlösser, Parks und Gärten mit dem Premiumangebot UNESCO Welterbe Fürst-Pückler- Park und Schloss Bad Muskau oder dem grenzüberschreitenden Gartenkulturpfad. Durch eine dreisprachige Broschüre zum Thema Schlösser, Parks und Gärten auf beiden Seiten der Neiße wurde hier bereits eine Grundlage für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Tourismus geschaffen. 86 • Erlebbarer Naturraum: Zittauer Gebirge, Lausitzer Gebirge, Böhmisches Paradies, Riesengebirge, teilweise grenzüberschreitende Erlebnismöglichkeiten. Die grenzüberschreitenden Vernetzungen durch Rad- und Wanderwege sowie die Weiterentwicklung und Vermarktung der grenzüberschreitenden Wanderpotenziale sind bereits in der Destinationsstrategie der MGO festgehalten. 87 Gerade die gemeinsame touristische Infrastruktur im Bereich Wasser-, Wander- und Radtourismus wird jedoch noch als ausbaufähig beschrieben. 88 __________________________________________________________________________ 84 Historisches Bündnis der Städte Bautzen, Görlitz, Kamenz, Löbau, Lubán (PL), Zittau 85 Vgl. MGO: Destinationsstrategie 86 Vgl. ebd. 87 Vgl. ebd. 88 Vgl. Landkreis Görlitz, Amt für Kreisentwicklung u. a.: Handlungsschwerpunkte der Landkreise Görlitz und Bautzen für die Strategie der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa. Görlitz/Bautzen 2013. - 33 -

Tourismuskonzeption für die touristischen Regionen des Landkreises Görlitz • Via Sacra: grenzüberschreitende Kulturroute mit sakralen Sehenswürdigkeiten im Dreiländereck. Die Weiterentwicklung der Via Sacra bildet bereits einen Schwerpunkt der grenzüberschreitenden Arbeit der MGO (geplante Antragsstellung zu einem neuen grenzüberschreitenden Projekt). 89 • Umgebindehäuser: spezifische regionale Architektur, teilweise erlebbar (Wohnen, Besichtigen, Essen und Trinken). Die MGO plant im Rahmen ihrer grenzüberschreitenden Projekte bereits die gemeinschaftliche touristische Vermarktung der Umgebindehäuser durch die euroregionale Weiterentwicklung des Qualitätssiegels „Urlaub im Umgebindehaus“. 90 • Handwerk (erleben): in verschiedenen Bereichen, darunter Textilhandwerk, Herrnhuter Sterne, Glaskunst mit Ausstellungen und Fabrikverkauf, Bunzlauer Keramik. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in diesem Bereich steht jedoch noch am Anfang. • Städte-Verbindungen: Dresden, Prag, Liberec, Breslau. Empfehlenswert ist eine stärkere Vernetzung mit diesen Städten und ihren touristischen Einrichtungen. Darüber hinaus plant die MGO die Schaffung buchbarer Produkte entlang der grenzüberschreitenden Via Regia sowie mittel- bis langfristig die Einführung eines „virtuellen Marktplatzes“. 91 Potenzial besteht zudem in den Bereichen Kulinarik und (Kultur-)Veranstaltungen. Der Tourismussektor soll auch künftig einen Schwerpunkt in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit bilden. Gerade in den Bereichen gemeinsame Vermarktung und Sicherstellung bzw. Entwicklung der Qualität (touristische Infrastruktur, Servicestandards) wird erheblicher Handlungsbedarf gesehen. 92 Die für den Landkreis Görlitz festgelegten thematischen Schwerpunkte sind für die Nachbarregionen in Tschechien und Polen ebenfalls relevant. Verschiedene bereits existierende Angebote können das Angebot im Landkreis ergänzen und bilden damit eine gute Grundlage für eine gemeinsame Weiterentwicklung der Schwerpunkte. Grenzüberschreitende Produktentwicklung und Vermarktung Für die Zukunft kommt es darauf an, diese thematischen Schwerpunkte und Angebote auch grenzüberschreitend weiterzuentwickeln, um dem Anspruch „grenzenlos erleben“ gerecht zu werden. Die Partner der Landkreis-Kooperation im Landkreis Görlitz verfügen in diesem Bereich über besondere Kompetenzen für die gesamte Oberlausitz. Es ist anzuraten, die besondere Lage nach Möglichkeit im Rahmen einer Markenbildung für die Oberlausitz zu berücksichtigen. Vielversprechende Ansätze für eine grenzüberschreitende Kooperation finden sich in der gemeinsamen Produktentwicklung und Vermarktung. Unter Berücksichtigung der definierten thematischen Schwerpunkte gilt es, dem Ausbau grenzüberschreiten- __________________________________________________________________________ 89 Vgl. Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH (MGO): Marketingplan 2014 der Wirtschafts- und Ferienregion Oberlausitz. Bautzen 2013. 90 Vgl. MGO: Marketingplan MGO, Destinationsstrategie 91 Vgl. ebd. 92 Vgl. Handlungsschwerpunkte Landkreise Görlitz/Bautzen - 34 -

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