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Tourismuskonzeption 2015

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Tourismuskonzeption für die touristischen Regionen des Landkreises Görlitz

Tourismuskonzeption für die touristischen Regionen des Landkreises Görlitz Mit rund 254.000 Übernachtungen im Jahr 2013 ist die Stadt Görlitz die übernachtungsstärkste Gemeinde im Landkreis. Dass Großschönau an zweiter Position mit knapp 138.000 Übernachtungen nur gut die Hälfte des Görlitzer Volumens empfängt, belegt die starke Position der Stadt an der Neiße. Zudem zeigt sich die dortige Übernachtungsentwicklung überdurchschnittlich dynamisch. Insgesamt haben die zehn übernachtungsstärksten Gemeinden im Landkreis Görlitz einen Marktanteil von 73,1% (2013). >Abb. 2 (b) Mit 3,7% (2013) sehr niedrig und zudem wenig dynamisch ist der Anteil internationaler Übernachtungsgäste (Oberlausitz 4,9%, Sachsen 10,2%). Rund die Hälfte aller ausländischen Übernachtungen im Landkreis konzentriert sich auf die Stadt Görlitz. Damit ist das internationale Aufkommen grundsätzlich steigerungsfähig. Einschränkend wirkt sich hier jedoch die generelle Eignung des Reisegebietes für internationale (Flug-) Touristen aus. 5 Bezogen auf die Grenzlage fällt auf, dass Tschechien zwar nach den Niederlanden der zweitwichtigste ausländische Quellmarkt für Übernachtungen im Landkreis Görlitz ist, Polen trotz der direkten Nachbarschaft jedoch nur an fünfter Stelle liegt. Zudem limitieren Einkommens- und Preisunterschiede zwischen Deutschland und Tschechien bzw. Polen die Ausschöpfung des Gästepotenzials. So ist es beispielsweise für das KiEZ Querxenland in Seifhennersdorf kaum möglich, Gruppen mit Kindern und Jugendlichen aus Tschechien oder Polen zu akquirieren, weil das Angebot im Vergleich schlicht zu teuer ist. Daneben spielt der Tagestourismus im Reisegebiet Oberlausitz-Niederschlesien eine wichtige Rolle. 1,9 Millionen Übernachtungen (2013) stehen 15,8 Millionen Tagesreisen gegenüber. Dies entspricht einem Verhältnis von 8,3 Tagesreisen je Gästeübernachtung (Sachsen: 8,1, Deutschland: 7,0). 6 Erfreulich ist, dass die Gäste das touristische Angebot im Reisegebiet Oberlausitz-Niederschlesien insgesamt positiv bewerten. Angesichts der möglichen Auswirkungen sich ändernder Gästestrukturen auf die Zufriedenheit gilt es jedoch, weiterhin an einer Verbesserung der gebotenen Qualität zu arbeiten. __________________________________________________________________________ 5 Bewertung im Rahmen der Untersuchung zur Erschließung des internationalen Flugtourismus für die neuen Bundesländer (dwif 2013) unter Anwendung der Schlüsselthemen aktuelle Nachfrage, Marktpotenziale, touristische Attraktivität, Themenstärke, MICE-/Geschäftsreisetourismus, Beherbergungsinfrastruktur und Erreichbarkeit. 6 Vgl. Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr e. V. (dwif): Tagesreisen der Deutschen. dwif-Schriftenreihe Nr. 55. München 2013a. - 7 -

Tourismuskonzeption für die touristischen Regionen des Landkreises Görlitz Touristische Highlights, Region als Urlausziel relativ wenig bekannt Ausbaufähig ist auch die Bekanntheit der Oberlausitz als Urlaubsziel. Vergleichsweise gut ist die Stadt Görlitz aufgestellt. 7 Die geführten Expertengespräche sowie Analysen ausgewählter Reiseführer bestätigen zudem die besondere Position von Görlitz als touristisches Highlight in der Region, in Sachsen und in (Ost-) Deutschland (u. a. eines der 100 wichtigsten Kulturdenkmäler 8 und Top-Reiseziel in Deutschland bzw. Ostdeutschland 9 ). Zudem findet sich der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau als einzige UNESCO-Welterbestätte in Sachsen unter den besonders hervorgehobenen Attraktionen im Landkreis Görlitz (u. a. eines der 100 wichtigsten Kulturdenkmäler 10 und einer von „101 deutschen Orten, die man gesehen haben muss“ 11 ). Zittau und der Naturpark Zittauer Gebirge werden zwar in den analysierten Reiseführern nicht als herausragende Attraktionen genannt. Die Beschreibungen machen jedoch auf die schöne Altstadt und die sehenswerte Umgebung aufmerksam (u. a. Zittauer Gebirge, Großschönau mit Umgebindehäusern, Kurort Oybin, Schmalspurbahn, Dreiländereck). 12 Insgesamt fällt auf, dass die Reiseführer immer wieder die besondere und interessante Lage herausstellen. Erstaunlich selbstverständlich werden die Attraktionen in der Oberlausitz durch Tourismusangebote im benachbarten Polen und Tschechien ergänzt und Tipps zum individuellen Entdecken des Dreiländerecks gegeben. 13 Geringe Bettenauslastung, zertifizierte Qualität für Radtouristen Mit durchschnittlich 35,4 Betten pro Betrieb ist die Hotellerie im Landkreis Görlitz deutlich kleinteiliger als in Sachsen insgesamt (54,2 Betten). Die Auslastung der Beherbergungskapazitäten (ohne Camping) pendelt seit 2008 rund um die 30%-Marke (2014: 31,9%) und ist somit äußerst unbefriedigend. Im Reisegebiet Oberlausitz-Niederschlesien lag die Auslastung 2014 mit 32,3% nur geringfügig höher, in Sachsen betrug der Wert allerdings 42,5%. 14 Insbesondere mit den beiden 4 Sterne-ADFC-Qualitätsradrouten Oder-Neiße-Radweg und Spreeradweg sowie 48 zertifizierten Bett+Bike-Betrieben 15 verfügt der Landkreis über ein starkes radtouristisches Angebot. Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland gibt es bisher keine. Mit dem kürzlich zertifizierten Oberlausitzer Bergweg liegt jedoch jetzt ein anerkannter __________________________________________________________________________ 7 Abfrage der ungestützten Bekanntheit von Reisezielen innerhalb Deutschlands für eine längere Urlaubsreise, vgl. Institut für Management und Tourismus (IMT) / FH Westküste (FHW): Strategische Ausrichtung der Oberlausitz. Kernergebnisse aus der Markforschung. Präsentation, Bautzen 2014 8 Vgl. DuMONT Kunstreiseführer (Hrsg.): 100x Deutschland, Die 100 wichtigsten Kulturdenkmäler. 2006. S.158ff. 9 Vgl. Verlag Karl Baedeker: Baedeker Deutschland.2014. S.3. sowie Verlag Karl Baedeker: Baedeker Deutschland Osten. 2013. S.3 10 Vgl. DuMONT Kunstreiseführer (2006), S.41ff 11 Vgl. Imgrund, B.:101 deutsche Orte, die man gesehen haben muss. 2. Aufl. 2012. S.66ff 12 Vgl. z. B. Baedeker Deutschland, S.1062ff, DuMont Bildatlas Sachsen (2010), S.57 13 Vgl. Krell, D.: Reise Know-How Oberlausitz, Zittauer Gebirge, 2. Aufl., Bielefeld 2014; Stelzer, C.: Deutschlands Osten – Polens Westen. Niederlausitz, Oberschlesien, Lebuser Land, Niederschlesien. Berlin 2014; Micklitza, K. u. A.: Lausitz. Unterwegs zwischen Spreewald und Zittauer Gebirge, 4. Aufl. Berlin 2013 14 Zum Vergleich: Im Erzgebirge lag die Auslastung 2014 bei 36,5%. 15 Das entspricht 30% aller sächsischen Bett+Bike-Betriebe. - 8 -

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